Im Streit mit der Deutschen Bank hat der Medienunternehmer Leo Kirch mit der Verfahrenseinstellung durch die Staatsanwaltschaft erneut eine Schlappe eingesteckt. Es habe in dem Interview keine "Kreditverleumdung" gegeben, betonte Oberstaatsanwalt Rainer Schilling am Freitag. Der Ex-Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bank Rolf Breuer habe dabei nur straflose Werturteile geäußert. Breuer hatte im Februar vor Journalisten gesagt, der Finanzsektor sei nicht mehr bereit, dem Medienkonzern weitere Kredite zu geben. Dies habe die Insolvenz des Kerngeschäfts KirchMedia erst ausgelöst, kritisierte Leo Kirch und zeigte den heutigen Aufsichtsratsvorsitzenden der größten deutschen Geschäftsbank an. Im Dezember wird vor dem Landgericht München über eine private Schadensersatzklage Kirchs verhandelt. Breuer habe keine falschen Angaben gemacht Auch bei der Hauptversammlung der Deutschen Bank im Mai habe Breuer entgegen der Behauptungen Kirchs keine falschen Angaben gemacht, berichtete der Oberstaatsanwalt. Bei seiner letzten Hauptversammlung als Chef der Deutschen Bank hatte Breuer gesagt, es gebe keinen Anfangsverdacht gegen ihn. Auch die Schadensersatzklage sei ihm noch nicht zugestellt worden. Beide Aussagen seien richtig gewesen, sagte Schilling. Die Staatsanwaltschaft will die Beschwerde von Leo Kirch prüfen, sobald seine Anwälte eine schriftliche Begründung eingereicht haben. Sie lag nach Angaben Schillings bis Freitagmorgen noch nicht vor. Sobald die Stellungnahme Kirchs eingegangen sei, werde erneut geprüft, ob es Ermittlungen gegen Breuer gebe. Wenn der Fall dann immer noch strittig sei, werde der Generalstaatsanwalt die letzte Entscheidung fällen, erklärte der Oberstaatsanwalt. (APA/dpa)