Kunst und Kultur
"drei schwestern. moskau einfach. ein träumen"
Stück von Nina Lichtenstein nach Tschechow-Motiven im uniT-Container
Graz - Nina Lichtensteins Drama "drei schwestern. moskau
einfach. ein träumen" nimmt Motive von Anton Tschechow, um daraus ein
eigenes Spiel um Sehnsucht und Aufbruch zu formen. Die beiden
Darstellerinnen Suse Lichtenberger und Frauke Steiner ziehen alle
Register von komisch bis tragisch und überzeugen mit ausgezeichneten
Gesangseinlagen. Die Musik von Imre Bozsoki schuf eigene
Stimmungsbilder. Die Uraufführung fand am Mittwochabend im
uniT-Container auf dem Gelände der Karl-Franzens-Universität statt.Traum vom Leben
Mascha ist schon weg, sie hat als Einzige der drei Schwestern
bereits den Weg nach Moskau geschafft. Olga und Irina sind allein
zurückgeblieben. Briefe von ihrer Schwester sind alles, was sie
haben. Sie machen sich auch auf den Weg in die ersehnte Stadt. Diesen
Weg nun zeichnet Nina Lichtensteins Stück nach. Die beiden Frauen
brechen auf, im Gepäck die Briefe der Schwester und Erinnerungen an
ihre Haare und die heimatliche Suppe. Humorvoll, ironisch und
manchmal traurig sind die Lieder, in denen Olga und Irina ihren Traum
von einem neuen Leben besingen. Zwischendurch kommen wieder Briefe
von der Schwester, bis sich die Reise zuletzt als sinnlos - oder als
Traum - entpuppt.
Frauke Steiner (Olga) und Suse Lichtenberger (Irina) spielen und
singen in der Regie von Andreas Becker mit Überzeugungskraft und
Elan, lassen Bilder aus ihrem früheren Leben und neue Träume
erstehen. Während Frauke Steiner ihrer Olga eher bodenständige und
kraftvolle Züge verleiht, zeichnet Suse Lichtenberger eine oft
träumerische, sehnsüchtige Irina. Beide meistern die Songs von Rock
bis Jazz hervorragend. Unterstützt werden sie von Imre Bozsoki
(Trompete), Sasenko Prolic (Bass) und Philipp Pluhar (Schlagzeug). (APA)