Washington - US-Außenminister Colin Powell hat verärgert auf Äußerungen des US-Sängers und Bürgerrechtlers Harry Belafonte reagiert, der ihn mit einem "privilegierten Sklaven" verglich. "Wenn er meine Politik oder einen meiner Standpunkte angegriffen hätte, wäre das in Ordnung", sagte Powell am Mittwoch in einem Interview mit dem US-Fernsehsender CNN. "Aber die Anspielung auf die Sklaverei ist unglücklich und ein Rückschlag in eine andere Zeit." Belafonte, der wie Powell jamaikanischer Abstammung ist, hatte Powell am Dienstag in einem Radiointerview mit einem kalifornischen Sender als Mitglied der konservativen Regierung von US-Präsident George W. Bush angegriffen. So wie zu Zeiten der Sklaverei die gefügigen und unterwürfigen Sklaven vom Feld in das Haus ihres Besitzers geholt worden seien, sei auch Powell "in dem Haus seines Herrn" aufgenommen worden. "Sobald er etwas anderes vorschlägt, als sein Meister hören will, wird er wieder aufs Feld geschickt", sagte Belafonte. Der Sänger, der sich auch als Anti-Apartheid-Aktivist einen Namen gemacht hat, attackierte auch andere Mitglieder der Bush-Regierung in scharfer Form. So warf er Justizminister John Ashcroft die Beschneidung von Bürgerrechten bei der Terrorismusbekämpfung vor und verglich seine Politik mit der "Hexenjagd" in der anti-kommunistischen McCarthy-Ära der 50er-Jahre. (APA/AFP)