Wien - Verunfallte oder erkrankte Blinde müssten samt ihren Blindenhunden von der Rettung mitgenommen werden, verlangt Roland Komuczky, Obmann des Hilfsverein "Engel auf Pfoten".

Er selber sei trotz einer Fußverletzung nicht von der Wiener Rettung samt seinem Hund ins Spital gebracht worden - mit dem Argument, der Blindenhund dürfe aus Hygienegründen nicht in den Rettungswagen. Erst die Polizei habe den Transport übernommen und Hund und verunfalltes Herrl ins Meidlinger Unfallkrankenhaus gebracht.

Alfred Kaff, Leiter der Wiener Rettung, bedauert dies "aus menschlicher Sicht", bestätigt aber, dass aus Hygienegründen kein Tier transportiert wird. "Ein Rettungswagen ist wie ein Operationssaal." Da würden strenge Vorschriften gelten.

Eine Patientenbehandlung würde man niemals verweigern, ergänzt Oberarzt Arnold Glatt. Ein anwesender Hund bei einem Verunfallten sei eher "ein nebensächliches Problem". Sollte bei einem Patienten, der mitgenommen werden müsse, ein Hund sein, so werde der sofort versorgt oder Angehörige gebeten, dies zu tun. (aw/DER STANDARD, Printausgabe, 10.10.2002)