Preßburg - Vladimir Meciar, der Vorsitzende der Bewegung für eine Demokratische Slowakei (HZDS), gerät unter den Druck der Regionalorganisationen seiner eigenen Partei. Am Dienstag sprach sich bereits die dritte von acht Regionalorganisationen für die Einberufung eines außerordentlichen Parteitages aus. Nach der HZDS-Führung in Preßburg und Trnava (Tyrnau), fordert auch das HZDS-Regionalgremium in ostslowakischen Presov die Einberufung des außerordentlichen Parteitages. Laut Parteistatut sind zur Einberufung eines Sonderparteitages die Stimmen von drei der acht Teilorganisationen notwendig. Die HZDS-Organisation in Presov hat auch einen Termin für den Sonderparteitag vorgeschlagen. Am 14. Dezember, eine Woche nach den Kommunalwahlen, solle die HZDS ihre "inneren Probleme gründlich zur Diskussion stellen". Zum erste Mal ist auch die Position von Vladimir Meciar unter ein Fragezeichen geraten. Einige HZDS-Mandatare sprechen offen über die Notwendigkeit eines Wechsels an der Spitze der Partei. Es kursieren Gerüchte, dass Vojtech Tkac, derzeitiger HZDS-Vizevorsitzender und Experte im Bereich Sozialpolitik, Vladimir Meciar an der Spitze der Partei ablösen könnte. Meciar versuchte durch Präsenz in den Sitzungen der regionalen Gremien die Welle der Kritik an seiner Person zu stoppen, offensichtliche ohne Erfolg. Die HZDS hat zwar mit 19,5 Prozent die Wahlen gewonnen, keine von den Parlamentsparteien ist aber zur Zusammenarbeit bereit. (APA)