Europa
Vladimir Meciar jetzt auch in der eigenen Partei umstritten
Sonderparteitag der HZDS möglicherweise schon im Dezember
Preßburg - Vladimir Meciar, der Vorsitzende der Bewegung für
eine Demokratische Slowakei (HZDS), gerät unter den Druck der
Regionalorganisationen seiner eigenen Partei. Am Dienstag sprach sich
bereits die dritte von acht Regionalorganisationen für die
Einberufung eines außerordentlichen Parteitages aus. Nach der
HZDS-Führung in Preßburg und Trnava (Tyrnau), fordert auch das
HZDS-Regionalgremium in ostslowakischen Presov die Einberufung des
außerordentlichen Parteitages. Laut Parteistatut sind zur Einberufung eines Sonderparteitages die
Stimmen von drei der acht Teilorganisationen notwendig. Die
HZDS-Organisation in Presov hat auch einen Termin für den
Sonderparteitag vorgeschlagen. Am 14. Dezember, eine Woche nach den
Kommunalwahlen, solle die HZDS ihre "inneren Probleme gründlich zur
Diskussion stellen".
Zum erste Mal ist auch die Position von Vladimir Meciar unter ein
Fragezeichen geraten. Einige HZDS-Mandatare sprechen offen über die
Notwendigkeit eines Wechsels an der Spitze der Partei. Es kursieren
Gerüchte, dass Vojtech Tkac, derzeitiger HZDS-Vizevorsitzender und
Experte im Bereich Sozialpolitik, Vladimir Meciar an der Spitze der
Partei ablösen könnte. Meciar versuchte durch Präsenz in den
Sitzungen der regionalen Gremien die Welle der Kritik an seiner
Person zu stoppen, offensichtliche ohne Erfolg.
Die HZDS hat zwar mit 19,5 Prozent die Wahlen gewonnen, keine von
den Parlamentsparteien ist aber zur Zusammenarbeit bereit. (APA)