New York - Nur vier Wochen vor den "mid-term elections" haben die amerikanischen Demokraten einen möglicherweise entscheidenden Sieg im Kampf um die Mehrheit im Senat errungen. Der Oberste Gerichtshof hat entschieden, einen Antrag, mit dem Republikaner einen demokratischen Kandidatentausch im Bundesstaat New Jersey bekämpfen wollten, nicht zu behandeln. Damit kann der populäre und chancenreiche ehemalige Senator Frank Lautenberg für die Demokraten ins Rennen gehen.Lautenberg springt für den demokratischen Senator Robert Torricelli ein, der, durch einen Spendenskandal schwer angeschlagen, in der vergangenen Woche von seiner Kandidatur zurückgetreten war. Weil Torricelli erst nach der in New Jersey vorgesehenen gesetzlichen Frist aufgegeben hatte, wanderte die Causa vor den Kadi. Anlass zur Freude Das Höchstgericht von New Jersey hatte dem Austausch zugestimmt, und dieser Entschluss ist nun auch vom Obersten Gerichtshof bestätigt worden. Die Demokraten kann das nur freuen: Letzten Umfragen zufolge liegt Frank Lautenberg mit 49 zu 45 Prozent knapp vor seinem republikanischen Widersacher Douglas Forrester - und dies trotz des Umstands, dass etwa 54 Prozent der Befragten den Kandidatentausch in letzter Minute als unfair empfinden und viele aus diesem Grund auch nicht für die Demokraten stimmen wollen. Die Demokraten halten derzeit mit 50 Sitzen und der Unterstützung des ehemaligen Republikaners und derzeit unabhängigen Jim Jeffords die knappestmögliche Mehrheit der insgesamt hundert Sitze in der kleinen Kammer des amerikanischen Kongresses. (sdr/DER STANDARD, Printausgabe, 9.10.2002) Schussattentat auf US-Soldaten in Kuwait (Titelseite)