Sarajewo - Bei den allgemeinen Wahlen in Bosnien-Herzegowina
haben die nationalistischen Parteien Erfolge auf allen Ebenen
verbuchen können. Sowohl im Zentralparlament als auch in den
Parlamenten der beiden Gebietseinheiten (Bosniakisch-kroatische
Föderation und Republika Srpska) stellen die Partei der
Demokratischen Aktion (SDA), die Serbische Demokratische Partei (SDS)
und die Kroatische Demokratische Gemeinschaft (HDZ) die meisten
Mandatare. Die Sozialdemokratische Partei (SDP), stärkste politische
Kraft der bisherigen Regierung Allianz für Wandel, musste hingegen
eine empfindliche Niederlage einstecken. Auch im dreiköpfigen Staatspräsidium sitzen auf Grund des
Auszählungsstandes von 96 Prozent künftig Mitglieder dieser drei,
schon vor dem Krieg strikt auf nationaler Ebene gegründeten Parteien.
Als moslemisches Mitglied zieht Sulejman Tihic von der SDA ins
Präsidium ein. Tihic, der in der Föderation 38,2 Prozent der Stimmen
erreichte, setzte sich relativ knapp gegen Haris Silajdzic durch, der
auf 35,94 Prozent kam. Als serbisches Mitglied wird Mirko Sarovic
(39,7 Prozent), als kroatisches Mitglied Dragan Covic (62,15 Prozent)
ins Präsidium einziehen. Als neuer Präsident der Republika Srpska
wurde Dragan Cavic von der SDS gewählt. Er bekam 40,57 Prozent der
Stimmen.
Dies geht aus den am Montag von der Wahlkommission in Sarajewo
veröffentlichten vorläufigen Endergebnissen hervor. Ausgezählt wurden
bisher etwa 96 Prozent der Stimmen.
Wahlen für das Zentralparlament
Wahlen für das Parlament der Föderation:
- SDA: 32,27 Prozent
- HDZ: 16,70 Prozent
- SDP: 16,01 Prozent
- SBuH: 15,31 Prozent
Wahlen für das Parlament der Republika Srpska:
- SDS: 33,79 Prozent
- SNSD: 24,20 Prozent
- PDP: 11,89 Prozent
(APA)