Cote d'Ivoire: Tausende Arbeiter fliehen aus Kakao-Region
Ein Viertel der Bewohner haben Bouake verlassen
Redaktion
,
in Cote d'Ivoire
Internationales Rotes Kreuz: 150.000 Flüchtlinge aus Bouake
Nairobi/Abidjan - Mehr als 4.500 Arbeiter sind bis zum
Donnerstag aus Angst vor einem Blutvergießen aus der
Kakao-Anbauregion des Krisenstaates Cote d'Ivoire (Elfenbeinküste)
geflohen. Wie Behördensprecher im Nachbarland Burkina Faso sagten,
sind die Gastarbeiter in ihr Land zurückgekehrt, weil sie Kämpfe
zwischen Rebellen und Regierungsarmee im Zentrum des Landes
fürchteten. Aus der umkämpften Rebellenhochburg Bouake flüchteten
nach Informationen eines Sprechers des Internationalen Komitees vom
Roten Kreuz (IKRK) rund 150.000 Menschen.
Rund ein Viertel der Bewohner hätten die zweitgrößte Stadt der
Elfenbeinküste verlassen, weil sie ein erneutes Blutbad fürchteten
oder nichts mehr zu essen hätten, sagte IKRK-Sprecher Simon Pluess in
der Regierungsstadt Abidjan.
Die Rebellen rückten unterdessen weiter in die Anbauregion des
weltweit größten Kakaoproduzenten vor. Am Montag hatten sie die
zentral gelegene Stadt Vavoua erobert.
Nach einem erfolglosen Versuch Anfang der Woche hatte die
Regierungsarmee von Präsident Laurent Gbagbo wiederholt mit der
Rückeroberung der Stadt gedroht. Sie ist seit Ausbruch einer
Soldatenrevolte am 19. September in der Hand der Aufrührer.
Die Rebellen beherrschen inzwischen weite Teile des Nordens und
des Zentrums des Landes. Sie fordern Gbagbos Rücktritt und Neuwahlen.
Bis zu 400 Menschen kamen ums Leben. Rund 40 Prozent der
Welt-Kakaoproduktion stammen aus Cote d'Ivoire. Die Unruhen in dem
einst stabilsten westafrikanischen Land trieben den Kakaopreis auf
das Rekordhoch der letzten 16 Jahre. (APA/dpa)
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