Telekom
Neuer Poker um Deutsche Telekom-Kabelnetz beginnt
Drei Bieter im Rennen
Die Deutsche Telekom hat den Startschuss für
einen neuen Poker um das TV-Kabelnetz gegeben. Mit drei Bietern
würden die Verkaufsverhandlungen über das Breitbandkabel aufgenommen,
teilte das Unternehmen am Montag in Bonn mit. Es wurden weder Namen
genannt noch konkrete Angaben zur Höhe der Gebote gemacht. Der
stellvertretende Telekom-Chef Gerd Tenzer erklärte: "Die vorliegenden
Angebote zeigen, dass das Kabel-TV-Geschäft trotz der schwierigen
Lage bei Investoren nach wie vor auf großes Interesse stößt". Die
drei Bieter hätten die wirtschaftlich attraktivsten Gebote gemacht. Im August hatte die Telekom zu den Preisvorstellungen eine Summe
zwischen 2,5 Mrd. bis 3,5 Mrd. Euro genannt. Medienberichten zufolge
sollen die aktuellen Gebote zum Teil aber deutlich darunter liegen.
Die "Financial Times Deutschland" nannte in ihrer Montagsausgabe
einen Betrag zwischen 1,8 Mrd. und 2,4 Mrd. Euro. Nach Angaben aus
Branchenkreisen sollen Hicks/Muse/Tate & Furst, Warburg
Pincus/Citygroup sowie Apax Partner/Goldman Sachs die drei
ausgewählten Konsortien sein.
Demnach wäre der US-Medienriese Liberty Media nicht mehr mit von
der Partie. Vor einem Jahr hatte sich der Konzern mit der Telekom auf
die vollständige Übernahme der Kabelnetze zu einem Preis von 5,5 Mrd.
Euro verständigt. Anfang Jänner scheiterte der Verkauf jedoch an den
Einwänden des Bundeskartellamtes.
Bei den sechs zum Verkauf anstehenden Kabelgesellschaften handelt
es sich um die Unternehmen in Bayern, Berlin/Brandenburg,
Rheinland-Pfalz/Saarland, Bremen/Niedersachsen,
Hamburg/Schleswig-Holstein/Mecklenburg-Vorpommern und
Sachsen/Sachsen-Anhalt/Thüringen. Die Kabelgesellschaften in
Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Hessen hatte die Telekom
bereits an die Callahan-Gruppe (ish) beziehungsweise Klesch (iesy)
verkauft. (APA/dpa)