Graz - Das Debüt von Christoph Daum bei der Wiener Austria ist optimal
geglückt. Der deutsche Startrainer, der am Freitag mit viel Getöse
für den bis dahin erfolgreichen Walter Schachner engagiert worden
ist, sah im Grazer Schwarzenegger-Stadion einen sicheren 4:0
(1:0)-Sieg seiner Elf über den GAK. Radoslaw Gilewicz (18.), Michael
Wagner (54.), Djalminha (56.) und Sigurd Rushfeldt (86.) schossen vor
nur 5.100 Zuschauern die Austria zum ersten Sieg über die Athletiker
in Graz seit 30. Juni 1999, womit die Wiener den Vorsprung auf
den zweitplatzierten SV Pasching auf sieben Punkte ausbaute.
Austria-Mäzen Frank Stronach ließ sich das erste Spiel seines
Wunschtrainers Daum nicht entgehen. Und er musste mitanhören und
mitansehen, wie die mitgereisten Austria-Fans ihrem Unmut über die
Vorgänge der vergangenen Tage freien Lauf ließen. Mit Transparenten
"Danke Schoko" und "Svetits raus" sowie Sprechchören für den
entlassenen Schachner nahmen sie für den Ex-Trainer und gegen den
Sportdirektor Stellung.
Spaziergang
Daum stand währenddessen meist ruhig in der Coaching-Zone. Er ließ
jene Mannschaft einlaufen, die er schon bei seiner Spielbeobachtung
am vergangenen Dienstag im UEFA-Cup in Donezk gesehen hatte. Daum
konnte leicht ruhig bleiben, die Gäste aus Wien hatten die Partie im
Griff. Lediglich bei Flanken stand die Abwehr nicht sicher, Ehmann
(11.,33.) und Kusi-Asare (18.) vergaben aber per Kopf. Im Gegenzug
fiel in der 18. Minute die Führung. Nach Djalminha-Pass zog Torjäger
Gilewicz ab, sein Schuss wurde von Tokic abgefälscht und senkte sich
über Torhüter Schranz ins Tor.
Doppelschlag entschied
In der Pause reagierte GAK-Trainer Christian Keglevits, er brachte
mit Brunmayr für Standfest einen zweiten Stürmer. Doch am
Spielverlauf änderte sich nichts. Janocko (50./an die Latte und 53.)
vergab zunächst noch, mit einem Doppelschlag sorgten aber Wagner
(54.) und Djalminha (56.) für die Entscheidung. Teamspieler Wagner
ließ nach einem Scharner-Pass Libero Tokic aussteigen und schoss ins
lange Eck zum 2:0 ein, Djalminha verwertete eine Janocko-Flanke zum
3:0. Der eingewechselte Rushfeldt erzielte in der Schlussphase den
vierten Treffer, womit die Austria ihren höchsten Saisonsieg (31.
Juli 4:0 gegen Salzburg) einstellte.
Keglevits weg
Während sich die Mannschaft der Austria durch die Vorgänge rund um
den Trainerwechsel offenbar nicht negativ beeinflussen ließ, kommen
die total verunsicherten Grazer nicht aus der Krise. Nach dem
blamablen Aus im UEFA-Cup gegen APOEL Nikosia ziert der vor
Saisonbeginn als Titelkandidat gehandelten GAK nach 13 Runden das
Tabellenende. Am Montag reagierte die Klubführung und trennte sich von Trainer Keglevits. Über einen Nachfolger soll in den nächsten Tagen entschieden werden, das Training leitet derweil Co Klaus Schmidt.(APA/red)
GAK - Austria Wien 0:4 (0:1)
Graz, Schwarzenegger-Stadion, 5.100, Steiner. Torfolge:
0:1 (18.) Gilewicz
0:2 (54.) M. Wagner
0:3 (56.) Djalminha
0:4 (86.) Rushfeldt
GAK: Schranz - Tokic - Ehmann, Dmitrovic - Standfest (46.
Brunmayr), Ramusch, Ceh, Bazina, Aufhauser, Halmosi (55. Pötscher) -
Kusi-Asare (55. Adu Tutu)
Austria: Mandl - Akoto (49. Dospel), Ratajczyk, Dhedeene - Janocko
(77. Helstad), Scharner, Djalminha, Flögel, M. Wagner, Panis -
Gilewicz (84. Rushfeldt)
Gelbe Karten: Ehmann bzw. Djalminha, Janocko