Rom - Tausende von Personen, darunter auch Delegationen aus Österreich, der Schweiz, Italien und Frankreich des internationalen Verbands "Initiative Transport Europe" (Ite) haben am Samstag vor dem italienischen Eingang des Mont Blanc-Tunnels für eine umweltfreundliche Transitpolitik und gegen den Schwerverkehr demonstriert. Die Demonstranten versammelten sich in der Ortschaft Courmayeur, zogen dann bis zum Eingang des Tunnels. Dabei kam es zu erheblichen Problemen für den Verkehr."Unser Ziel ist den Lkw-Verkehr zu reduzieren" Die Demonstration wurde von Verbänden des französischen Chamonix-Tals sowie von Umweltschutz-Organisationen wie Greenpeace, WWF und France Nature Environnement unterstützt. "Unser Ziel ist den Lkw-Verkehr zu reduzieren, der verheerende Folgen für diese Gegend hat. Wir plädieren aber auch für eine gesamteuropäische Offensive zum Schutz der Alpen", so ein Sprecher der italienischen Umweltschutzorganisation "Legambiente". "Tausende von Lkw aus Deutschland müssen die Alpen überqueren, um Milch nach Italien zu bringen. Hier wird Käse produziert, der in Mittel- und Nordeuropa verkauft wird. Dies ist das Resultat einer verzerrten Produktionspolitik in Europa, wo der Export und der Straßentransport auf Kosten der Schiene gefördert worden sind. Es wäre sinnvoller und gesünder, wenn Lokalproduktionen unterstützt würden, statt wilde Ausfuhren zu unterstützen", so Legambiente. Umleitung auf die Schiene wünschenswert "Wir bestreiten nicht, das Prinzip des Warenhandels. Wenn die EU jedoch keine Steuerpolitik auf den Frächterverkehr einführt, wie die Schweiz betreibt, wird es kaum Chancen geben, den Schienenverkehr auf Kosten des Lkw-Transports zu fördert", sagten die Umweltaktivisten. Tausende Umweltschützer, Grüne und Transitgegner hatten bereits im Juni gegen die Freigabe des Tunnels für Schwerlasttransporte protestiert. Der 11,6 Kilometer lange Straßentunnel war mehr als drei Jahre nach der Brandkatastrophe mit 39 Toten im März 1999 gesperrt geblieben. Schon seit Mitte Mai rollten Lastwagen mit mehr als 19 Tonnen durch den französisch-italienischen Tunnel, der bereits seit März wieder für Pkw geöffnet ist. (APA)