In der "Pressestunde" polemisierte ÖVP-Klubobmann Andreas Khol gegen ein dummes Wahlkampfinserat der SPÖ (Österreich wurde so durchgestrichen, dass nur Schüssels "ich" übrig bleibt), indem er den Geist des legendären Leopold Figl herabbeschwor, dessen 100. Geburtstag soeben gefeiert wurde: Figl sei im Konzentrationslager wegen des Wortes "Österreich" auf den Block geschnallt und brutal ausgepeitscht worden. Dazu ist festzuhalten: Das KZ, in dem Leopold Figl, der spätere Kanzler und Außenminister, ein Gründungsvater der Republik, malträtiert wurde, ist für den geschätzten Koalitionspartner des Andreas Khol, Jörg Haider, höchstens ein "Straflager" gewesen; Figl wurde fast zu Tode geschunden in einer Zeit, die sich für den geschätzten Koalitionspartner des Andreas Khol durch ihre "ordentliche Beschäftigungspolitik" auszeichnete; und zwar von jener SS, die für den geschätzten Koalitionspartner des Andreas Khol "anständig" ist; und Figl wurde 1945 befreit, was für den geschätzten Koalitionspartner Khols nur eine "angebliche Befreiung" war. Und Figl hat es stets abgelehnt, mit der Vorläuferpartei des geschätzten Koalitionspartners von Andreas Khol eine Koalition einzugehen. (DER STANDARD, Printausgabe, 7.10.2002)