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So kann die Reise auch enden: Entdeckt von den Grenzbeamten eines Durchfahrtslandes
Foto: REUTERS/RUDOLF BRANDSTAETTER
Rom - Tausende Frauen aus Osteuropa sind in den vergangenen Monaten von russischen Mafia-Organisationen über Österreich in italienische Sex-Unternehmen geschleust worden. Dies geht aus einer Untersuchung der Staatsanwälte von Perugia hervor, deren Ermittlungen in den vergangenen Tagen zur Festnahme von 80 Personen in mehreren europäischen Ländern führten. Besondere Aufmerksamkeit schenken die Behörden dem Bericht einer jungen Ukrainerin, die mehr als 4.000 Dollar (4.044 Euro) gezahlt haben soll, um über Ungarn und Österreich nach Italien zu gelangen. Nach einer Zugfahrt von Kiew bis Ungarn sei sie mit anderen Frauen nach Wien gekommen. "Hier wartete ein Bus nach Italien", berichtete die Frau. Sie erzählte, dass der Busfahrer am Brenner einen Zollbeamten bestochen habe, um die Kontrollen zu umgehen. Der Bus war nach Neapel unterwegs, sie sei aber in Umbrien ausgestiegen, wo sie zur Prostitution gezwungen worden sei, berichtete die Frau nach Angaben der italienischen Nachrichtenagentur ANSA. Die Reise sei von einer ukrainischen Gesellschaft organisiert worden. Schengen-Visa öffnet Pforten Laut den italienischen Behörden sind vor allem ukrainische Einzelpersonen und Reisegesellschaften beim Schmuggel der Opfer mit Schengen-Visa in EU-Länder aktiv gewesen. Sie hätten mit Gesellschaften und Hotels in Österreich, Deutschland, Frankreich und Spanien zusammengearbeitet. Gewaltandrohungen an Frauen Frauen, die rebellierten, wurden gefoltert oder sogar getötet. Den Festgenommenen wird der Mord an mindestens drei ausländischen Prostituierten zur Last gelegt. Die Polizei schloss in Italien neun Nachtlokale, in denen Dutzende Frauen zur Prostitution gezwungen worden waren. In der Nähe eines Lokals bei Spoleto (Mittelitalien) sucht die Polizei nach weiteren Leichen, die vermutlich in eine Art Grab geworfen wurden (APA)