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Wien - Man redet ja viel zu wenig über das Essen. Denn wäre das Interesse für das, was man sich Mittags einverleibt nur annähernd so groß, wie jenes für Haubenküchen-Guides, hätte das durchscnittliche Werksküchenfutter nicht oft einen anderen Geschmack. Und das Jurorenteam um Dennis Beck hätte es schwerer gehabt, österreichs beste Betriebsküche zu prämieren. Weil sich dann mehr als 45 Küchenchefs am "1. österreichischen Betriebsküchenwettbewerb" beteiligt hätten. "Fonds gesundes Österreich" Beck, Chef des "Fonds gesundes Österreich", ist aber auch so nicht unglücklich: Zu dem die Preisverleihung am Donnerstag begleitenden Kongress "Zeitgemäße Betriebsküche - zufriedene Gäste" hatten sich knapp 300 Firmenbekocher angemeldet - um gut 100 zu viel: Das Interesse an einer gesünderen Verpflegung jener 1,5 Millionen Menschen, die in Betriebsküchen ihre Hauptmahlzeit einnehmen, so Beck, sei also vorhanden. Der Trend, erklärte auch die Ernährunsgwissenschafterin Doris Stiksl-Mitteramskogler, zeige, "wo es ein entsprechendes Angebot gibt, wählen 25 bis 50 Prozent der Gäste die gesünderen Menüs." Freilich, so Stiksl-Mitteramskogler, dürften das nicht mit "7-Korn-Weckerln und faden Gemüsetöpfen" sein. Wichtig, erklärte die Ernährungswissenschafterin, sei es auch, Firmenchefs klar zu machen, dass eine gute Betriebsversorgung auch für ein gutes (produktives) Betriebsklima wichtig sei. Den Wettbewerb gewonnen hat übrigens die Küche des BMW-Motorenwerkes in Steyr. In der Jury saß auch die Haubenköchin Johanna Maier. Für ein im Dezember erscheinendes Großküchen-Kochbuch wird sie zwei Rezepte beisteuern. (rott, DER STANDARD Printausgaben 4.10.2002)