Frankreich: Ex-Minister Leotard und Donnedieu de Vabres kommen vor Gericht
Vorwürfe der illegalen Parteienfinanzierung und Geldwäsche
Redaktion
,
Paris - Die französischen Ex-Minister Francois Leotard
und Renaud Donnedieu de Vabres müssen sich wegen illegaler
Parteienfinanzierung und Geldwäsche vor Gericht verantworten. Wie aus
Justizkreisen am Mittwochabend bekannt wurde, entschied
Untersuchungsrichter Bruno Pireyre, die aus den 90er Jahren
datierende Affäre vor ein Pariser Gericht zu bringen. Der Prozess
dürfte demnach nicht vor April 2003 beginnen.
In dem Verfahren geht es um dubiose Geldtransfers der Parti
republicain (PR). Donnedieu de Vabres, damals die rechte Hand von
PR-Chef Leotard, soll 1996 fünf Millionen Franc (rund 762.000 Euro)
in bar zur italienischen Bank FSCE getragen haben; im Gegenzug
erhielt er einen Kredit in gleicher Höhe zum Kauf des PR-Parteisitzes
in Paris. Die PR ist inzwischen in der Democratie Liberale (DL) von
Premierminister Jean-Pierre Raffarin aufgegangen, die wiederum im
November mit der gaullistischen RPR von Jacques Chirac zur
Präsidenten-Partei UMP verschmolzen wird.
Wegen der staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen hatte der wegen
Geldwäsche und Beihilfe zu illegaler Parteienfinanzierung
beschuldigte Donnedieu de Vabres im Juni nach wenigen Wochen sein Amt
als Europaminister aufgegeben. Leotard, der früher Kultur- und
Verteidigungsminister war, hat sich aus dem politischen Leben
zurückgezogen und ist seit vergangenem Dezember hoher Finanzbeamter.
Ihm werfen die Pariser Ermittler Geldwäsche und illegale
Parteienfinanzierung vor. (APA/AFP)
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