Tokio - Ein in den sechziger Jahren verschollener Japaner, der seitdem in Nordkorea lebt, ist am Donnerstag erstmals nach 39 Jahren in seine Heimat zurückgekehrt. Takeshi Terakoshi war als 14-Jähriger mit seinen beiden Onkeln 1963 beim Fischen mit seinem Boot gekentert und dann von nordkoreanischen Fischern gerettet worden. 24 Jahre lang - bis 1987 - glaubten seine Eltern, dass er auf See entführt wurde und ums Leben gekommen ist. Erst dann schrieb einer der Onkel ihnen, dass ihr Sohn seit dem Unfall beim Fischen in Nordkorea lebt. Seine Mutter hat Takeshi bereits 15 Mal in dem kommunistischen Land besucht, sein 81-jähriger Vater zog im vergangenen Jahr zu ihm in die Hauptstadt des Landes, Pyöngjang. Takeshi Terakoshi ist Vizepräsident einer Arbeiterpartei in Nordkorea und in dieser Funktion besuchte er jetzt auch erstmalig wieder Japan. Japan beschuldigte Nordkorea seit langem, Japaner in den Grenzgebieten zu entführen. Auch Takeshis Eltern dachten, als das Fischerboot leer auf dem Japanischen Meer treibend gefunden wurde, dass ihr Sohn gekidnappt worden sei. Auf dem historischen Gipfeltreffen von Japans Premierminister Junichiro Koizumi und dem nordkoreanischen Führer Kim Jong II, gab dieser erstmals zu, dass lokale Polizeiführer in den siebziger und achtziger Jahren tatsächlich Japaner entführt hätten und entschuldigte sich offiziell dafür. (APA/dpa)