Wirtschaft
Augarten-Porzellan mit neuem Chef
Martin Plattner folgt Christian Janisch als Geschäftsführer der Manufaktur nach
Wien - Die Wiener Porzellanmanufaktur Augarten bekommt einen
neuen Chef. Der bisherige Geschäftsführer des oberösterreichischen
Kinderschuhherstellers Richter-Schuhe, Martin Plattner, folgt mit
Jahreswechsel Christian Janisch als Geschäftsführer nach. Das
berichtet das Magazin "Format". Janisch, seit 1996 Geschäftsführer
bei Augarten, bestätigte am Donnerstag gegenüber der APA, dass er
seinen Sanierungs- und Restrukturierungsjob in der traditionsreichen
Manufaktur in den nächsten Monaten beenden werde. Plattner sei
bereits seit Anfang September in der Augarten-Geschäftsführung und
arbeite sich gerade ein. Ein Verkauf bzw. eine Partnersuche sei für Augarten zur Zeit kein
Thema, sagte Janisch zur APA. "Man muss es allein schaffen", das
Unternehmen sei nach schmerzhaften Sparmaßnahmen "sehr schön
restrukturiert". Auch Plattner erklärte gegenüber "Format", der
Verkauf von Augarten durch die Bank Austria sei vom Tisch, sonst
hätte er den Job nicht angenommen. Vielmehr stehe er unmittelbar vor
dem Abschluss des ersten Vertrages für ein Augarten
Franchise-Geschäft.
Die Wiener Porzellanmanufaktur Augarten GesmbH mit heute 130
Beschäftigten gehört über die B & C Beteiligungsmanagement GmbH
mehrheitlich der Bank Austria Creditanstalt. Auch die Wiener
Städtische Versicherung ist beteiligt. Der Hersteller hochpreisiger
Porzellanware war nach jahrelangen hohen Verlusten massiv auf
Sparkurs getrimmt worden. Im Jahr 2001 - einem für die
Luxusgüterbranche "verfluchten Jahr" (Janisch) musste nochmals
saniert werden. "Wir sind noch einmal um 25 Prozent kleiner
geworden." Heuer befinde man sich wieder auf Kurs, der Umsatz wird
für 2002 bei 12 bis 13 Mill. Euro erwartet.
Janisch (49) selbst will auch künftig sein "Handwerk" machen, wie
er sagt, also "sanieren, restrukturieren, konsolidieren, aufbauen",
und im Marken- und Marketinggeschäft bleiben Er sei bei Augarten zwei
Jahre länger geblieben als ursprünglich geplant, sein ursprünglicher
Vertrag wäre nur bis 2000 gelaufen. Wo er 2003 neu anfange, habe er
noch nicht entschieden. "Ich bin am Markt." (APA)