Österreich
Mordfall Jennifer: Tatverdächtiger festgenommen
Der Mord an der 16-jährigen Deutschen ist offenbar aufgeklärt
Neumünster - Der Mord an der 16-jährigen Jennifer ist
offenbar aufgeklärt: Unter dringendem Tatverdacht nahm die Polizei
einen 37-jährigen Mann fest, der wegen mehrerer gewalttätiger
Sexualverbrechen bereits langjährige Haftstrafen verbüßt hat, wie
Staatsanwaltschaft und Polizei am Mittwoch in Neumünster mitteilten.
Auch bei dem Mord an Jennifer gehen die Ermittler von einem
Sexualverbrechen aus. Der Mann wurde bereits am Montag gefasst und
sitzt in Untersuchungshaft."Erhebliche Auffälligkeiten"
Ein Hinweis aus der Bevölkerung brachte die Ermittler auf die Spur
des mutmaßlichen Täters. Der 37-Jährige habe sich unmittelbar vor der
Ermordung in der Nähe des Tatortes aufgehalten. Zudem seien bei ihm
in den Tagen nach der Tat "erhebliche Auffälligkeiten" festgestellt
worden. Die Ermittlungen ließen erkennen, dass die Tat von sexuellen
Motivationen geprägt sei. Man gehe daher davon aus, dass Jennifer
ermordet worden sei, um ein Sexualverbrechen zu verdecken. Zu den
Tatvorwürfen äußerte sich der Mann bisher nicht.
Zeugin
Die 16-Jährige war am 20. September zuletzt lebend gesehen worden,
als sie sich mit einer Freundin in der Innenstadt von Neumünster
getroffen hatte. Eine Woche später fand die Polizei die Leiche der
Auszubildenden nur wenige hundert Meter von ihrer Wohnung entfernt
hinter eine Hecke in der Nähe des Bahnhofes. Eine Zeugin hatte
beobachtet, dass das Mädchen von dem mutmaßlichen Täter angegriffen
und in eine Hecke gezerrt worden war. Sie hatte ihre Beobachtung
allerdings erst eine Woche später der Polizei mitgeteilt, da sie von
einem normalen Streit eines Paares ausgegangen war.
Aufklärung
Zuvor waren mehrere Suchaktionen der Polizei erfolglos verlaufen.
Dabei wurden Bundeswehr-Tornados für Infrarot-Aufnahmen eingesetzt,
der Stadtwald war durchkämmt und drei Gewässer von Polizeitauchern
abgesucht worden. Auf einem ehemaligen Kasernengelände fand die
Polizei Kleidungsstücke des Opfers. Die Eltern von Jennifer, die auf
Rügen leben, hatten bis zuletzt gehofft, ihre Tochter lebend
wiederzusehen. Das Mädchen hatte erst im August eine Ausbildung in
einem Elektrogeschäft in Neumünster begonnen.
Polizei und Staatsanwaltschaft betonten, man wolle die Tat in
allen Einzelheiten aufklären und setze daher weiterhin auf Hinweise
aus der Bevölkerung. (APA)