Gründer Escriva wird am 6. Oktober heilig gesprochen
Nicht nur die ungewöhnlich schnelle Seligsprechung Escrivas 1992 wird
kritisiert - lediglich 17 Jahre nach dem Tod des Priesters...
Redaktion
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Wien - Papst Johannes Paul II. wird am 6. Oktober den
Gründer des Opus Dei, Don Josemaria Escriva de Balaguer y Albas,
Graf von Peralta (1902-1975), heilig sprechen.
Die Heiligsprechung Escrivas ist umstritten. Kritiker werfen der
Opus Dei Organisation vor, sie sei extrem konservativ bis reaktionär,
geheimbündlerisch und machtbesessen. Sie habe dem faschistischen
Franco-Regime in Spanien nahe gestanden. Nach eigenen Angaben hat sie
heute über 80.000 Mitglieder, die meisten in Spanien.
Die Heiligsprechung am 6. Oktober erfolgt nur wenige Jahre nach der umstrittenen Seligsprechung 1992 .
Selige dürfen
in Regionalkirchen verehrt werden, Heilige von der gesamten
Weltkirche.
Papst Johannes Paul II. - Gönner des Opus Dei
Papst Johannes Paul II. gilt als ausgesprochener Gönner des Opus
Dei. So wurde die ungewöhnlich schnelle Seligsprechung Escrivas 1992
kritisiert, lediglich 17 Jahre nach dem Tod des Priesters. Auch
Vatikansprecher Joaquin Navarro Valls ist ein Opus-Dei-Mann.
Förderer der Bewegung in Österreich ist Kardinal Franz König
Die Arbeit des Opus Dei in Österreich begann 1957 in Wien.
Förderer der Bewegung war und ist Kardinal Franz König. Es gibt heute
350 Mitglieder in Österreich. Die Zahl der enger mit der Prälatur
verbundenen Sympathisanten wird mit 1.000 angegeben. Seit 1989 ist
das Opus Dei in Gestalt des Vorarlberger Diözesanbischofs Klaus Küng
auch in der österreichischen Bischofskonferenz vertreten.
1928 in Madrid durch Escriva gegründet
Die Priester- und Laienorganisation Opus Dei (Werk
Gottes) gilt als eine der einflussreichsten Organisationen in der
römisch-katholischen Kirche. Der spanische Priester Josemaria Escriva
de Balaguer (1902-1975) gründete sie 1928 in Madrid. Ihre heute über
85.000 Mitglieder in etwa 80 Ländern der Erde verfolgen das Ziel
einer "Heiligung des Alltags": Sie sollen ihr Leben und ihre
Arbeit ganz in den Dienst Gottes stellen, Gesellschaft und Staat
"christianisieren". Außerdem gibt es strenge Gehorsams- und Bußregeln
für die Mitglieder.
Christianisieren
"Wir haben den Ehrgeiz, die Institutionen der Völker, der
Wissenschaft, der Kultur, Zivilisation, Politik, Kunst und sozialen
Beziehungen zu heiligen und zu christianisieren", heißt es in einer
Opus-Dei-Zeitschrift. Sprecher weisen Kritik zurück, man versuche
wie ein "Geheimbund" systematisch Mitglieder in Schaltstellen der
Gesellschaft einzuschleusen. Auch Bischöfe und Kardinäle gehören
dem Opus Dei an oder sympathisieren mit der Organisation.
Schlagzeilen in den 80er Jahren
Mehrere Universitäten und andere Bildungsstätten - vor allem in
Spanien, wo die große Mehrheit der Mitglieder lebt - werden von der
Organisation betrieben. Auch Zeitungen und Rundfunkanstalten gelten
als Opus-Dei-orientiert. Vor allem in den 80er Jahren machte der
Orden Negativ-Schlagzeilen: Ehemalige Mitglieder berichteten, von
fragwürdigen und sektenähnlichen Bekehrungsversuchen, vor allem
bei jungen Leuten. (APA)
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