Wien – Drogenkranke können den Einstieg ins Berufsleben schaffen, ist Projektleiter Robert Bacher vom Fonds "Soziales Wien" überzeugt. Seine Pläne sehen vor, dass in den nächsten drei Jahren über 500 seiner Klienten "das Arbeiten trainieren können", ebenso sich selbst zu vermarkten. Damit sollen auch negative "Klischees am Arbeitsmarkt" minimiert werden.

In guter Innenstadtlage wird also ein Verkaufs- und Ausstellungslokal eingerichtet, in dem Töpferwaren, Kunstgegenstände, Tischlerarbeiten professionell verkauft werden. Zudem entwerfen Exabhängige neue Industrieprodukte. Bacher glaubt, diese könnten am Markt erfolgreich sein. Über die "Wiener Berufsbörse" wird mit potentiellen Arbeitgebern Kontakt aufgenommen, damit sie Drogenabhängigen die ein Praktikum oder sogar einen fixen Arbeitsplatz zusagen. "Ehemalige", die nach Therapien psychisch und physisch stabil sind, werden so auf künftige Berufe vorbereitet.

Das Projekt ist Teil des Programms zur "Bekämpfung von Diskriminierung am Arbeitsmarkt", das zur Hälfte von Bund und EU getragen wird. Alleine für Wien stehen 20 Millionen Euro in den nächsten drei Jahren zur Verfügung, gab Vizebürgermeister Sepp Rieder (SP) bekannt. Weitere Projekte: gegen Rassismus im Alltag, Weiterbildung für Migranten und Frauen. (aw/DER STANDARD, Printausgabe, 3.10.2002)