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Nur wer in der Lage ist, seine Forschungsarbeit klar und verständlich zu erklären, der ist ein Anwärter auf den Physik-Oscar der Linzer Universität. Wobei "klar und verständlich" nicht einfach eine gute Präsentation meint, damit sind ganz besondere Anforderungen verbunden: Die nominierten Studentinnen und Studenten müssen bei dem seit 1999 von der Wilhelm-Macke-Stiftung durchgeführten Wettbewerb einem deklarierten Laienpublikum ihre Arbeiten beschreiben. Dieses Publikum (heuer fanden sich 200 Juroren aus Schülern, Lehrern, geladenen Gästen) entscheidet schließlich, wem dies am besten gelungen ist. Das vor dem ganzen Procedere eine wissenschaftliche Arbeit zu leisten ist, wird in den Ausschreibungsbedingungen praktisch vorausgesetzt. Daniel Gruber hat sich heuer rhetorisch und präsentationstechnisch bewährt. Damit wurden ihm 2400 Euro Preisgeld und der Oscar zugesprochen. Er konnte seine Diplomarbeit zur Entwicklung einer neuen Messtechnik für Chips für Hochfrequenzanwendungen am besten ans Publikum bringen. Einen Teil des Geldes wird er für sein Doktorat ohnehin brauchen: Er will es nämlich im gar nicht billigen Schweden erlangen. Experimente Zwei weitere Preisträger - Thomas Berer und Stefan Denk - haben die Jury für die zweiten und dritten Plätze überzeugt. Denk untersuchte die Theorie von Positronen - Teilchen deren Existenz erstmals in den 70er-Jahren zumindest theoretisch bekannt war, erst später gelang experimentell ihr Nachweis. Thomas Berer legte der Jury klar, wie er die physikalischen Eigenschaften von elektronischen Bauteilen im Nanometerbereich (das ist ein Millionstel Millimeter) in seiner Abschlussarbeit untersucht hat. (aw/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 3.10.2002)