Telekom
Global-Crossing-Verwaltungschef will Mitarbeiter entschädigen
25 Mill. Dollar für Betriebspensionsausfälle
Gary Winnick, Verwaltungsratschef des
zahlungsunfähigen US-Telekomkonzerns Global Crossing, will für seine
Mitarbeiter in die eigene Tasche greifen und 25 Mill. Dollar (25,4
Mill. Euro) für Betriebspensionsausfälle zahlen. Dies berichtete die
"New York Times" am Mittwoch. Mehrere tausend Global-Crossing-Mitarbiter hatten das Geld
verloren als die Global-Crossing-Aktien wertlos wurden. Winnick
verdiente hingegen nach Angaben der Zeitung mit den
Global-Crossing-Papieren 734 Mill. Dollar. Er forderte andere
Unternehmenschefs auf, seinem Beispiel zu folgen.
Seine Ankündigung bei einer Kongressanhörung kam völlig
überraschend und stieß rasch auf Skepsis. "Ich frage mich, wer die
Milliarden hat, die die Investoren in der Telekommunikationskrise
verloren haben", erklärte Billy Tauzin, der Leiter des Energie- und
Handelsausschusses im US-Repräsentantenhaus.
Winnicks Handeln wird von der amerikanischen Wertpapier- und
Börsenkommission SEC, vom US-Justizministerium und von
Kongressausschüssen untersucht. Er hatte Global Crossing 1997
gegründet. Das Unternehmen hatte ein Telekommunikationsnetz
aufgebaut, das 27 Länder verband. Die erhoffte starke Nachfrage blieb
jedoch aus. Global Crossing hatte auf dem Höhepunkt der
Telekom-Spekulationswelle einen Marktwert von 48 Mrd. Dollar, ehe die
Kurse einbrachen und Global Crossing Konkurs anmeldete. (APA)