Wirtschaft
Software AG mit mobilen Services gegen IT-Krise
Keine Erholung des IT-Marktes vor Anfang 2004 erwartet - Weihs: "Mobile Business wird E-Business ablösen"
Wien - Die Österreichtochter der deutschen börsenotierten
Software AG (Darmstadt), nach eigenen Angaben Europas größter und
weltweit führender Anbieter von Systemsoftware, ist von der IT-Krise
nicht verschont geblieben. Eine Erholung des Marktes sei vor Anfang
2004 nicht in Sicht, die Konsolidierung werde weitergehen, sagte
Software AG Österreich-Vorstand Walter Weihs. Als
Wachstumssegmente sieht die Software AG neue Geschäftsfelder wie
mobile Anwendungen und Beratung. Auf Grund der anhaltenden IT-Krise erwarte die Software AG
Österreich, die 2001 mit 51 Mitarbeitern 12,2 Mill. Euro umgesetzt
hat, heuer nach jahrelangen Zuwächsen erstmals ein 10-prozentiges
Umsatzminus, berichtete Weihs. Das Ergebnis vor Steuern soll hingegen
auf Vorjahresniveau gehalten werden. Die IT-Branche müsse sich damit
abfinden, dass der Markt nach jahrelangen Steigerungen nun gesättigt
sei und bei Unternehmen ein Spartrend vorherrsche. Allerdings komme
auf Unternehmen, die derzeit bei IT-Kosten und Personal sparen
würden, ein Riesenproblem zu, da das Funktionieren von IT-Systemen in
Unternehmen unabdingbar sei, meinte Weihs. Hier sehe die Software AG
einen großen Bedarf für Hilfsmittel.
Neue Geschäftsfelder
Um Verluste aus dem rückläufigen IT-Markt wettzumachen, setzt die
Software AG nun auf neue Geschäftsfelder. Seit dem letzten Jahr habe
man die Beratungsaktivitäten verstärkt und biete vor allem Consulting
für E-Business-Produkte auf Basis der Internet-Sprache XML,
berichtete Weihs.
In den Startlöchern scharrt die Software AG punkto mobile
Anwendungen für Geschäftskunden. "Die Zukunft liegt im mobilen
Business, das früher oder später das E-Business ablösen wird", ist
Weihs überzeugt. Allerdings sei Geschwindigkeit für
Business-Anwendungen via Handy derzeit noch nicht ausreichend. Ein
Durchbruch dieser Dienste sei daher nicht vor 2004 zu erwarten. Auch
der Kostenfaktor spiele eine große Rolle für die Akzeptanz von
mobilen Business-Anwendungen.
Software AG hat bisher in Kooperation mit Hewlett Packard und
T-Mobile mobile Applikationen auf den Markt gebracht. Insgesamt
betreut die Software AG in Österreich rund 80 Großkunden.(APA)