Wien - Umweltminister Wilhelm Molterer will "nachhaltige Entwicklung", das Schlag- wort des Umweltgipfels in Johannesburg, stärker zur Leitlinie seines Handelns machen. Ziel ist, die im internationalen Vergleich sehr gute Position zu halten und noch auszubauen. Laut dem von den renommierten US-Universitäten Yale und Columbia erstellten Nachhaltigkeitsranking (Environmental Sustainability Index) liegt Österreich auf Platz sieben. Bewertet wurde die Vernetzung umweltpolitischer, ökologischer und sozialer Ansätze.Als Gründe für Österreichs Topposition nannte Molterer am Dienstag, dass die Alpenrepublik bei Parametern wie Biolandbau, Energiepolitik und Bildung gegenüber anderen europäischen Ländern die Nase vorne habe. Deutschland liegt unter 142 untersuchten Ländern nur auf dem 50. Rang, Großbritannien (Platz 91) sogar hinter Entwicklungsländern wie Mali, Bangladesch oder Myanmar (Burma). Öko-Steuer Trotzdem könne man sich nicht auf den Lorbeeren ausruhen. So gelte es beim Güterverkehr den Anteil der Schiene wenigstens zu verteidigen. Nachholbedarf ortet der Minister auch bei der ökologischen Dimension des Steuersystems. Um die heimische Position auszubauen, wurde ein 37-köpfiges Expertenforum für ein nachhaltiges Österreich gegründet. Das interdisziplinäre Forum soll die Umsetzung der heimischen Nachhaltigkeitsstrategie kritisch begleiten und auch neue Akzente setzen, so der Vorsitzende Josef Riegler, der Präsident des Ökosozialen Forums. Kovorsitzender des Forums ist Caritas-Präsident Franz Küberl. Damit soll dem breiten Ansatz "ökologisch und sozial" Rechnung getragen werden. (rose, DER STANDARD, Printausgabe 2.10.2002)