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Blei im Trinkwasser? - Global 2000 startet Testaktion

Foto: APA/dpa/Link

Global 2000 startet eine österreichweite Testaktion, um die mögliche Bleibelastung von Trinkwasser zu eruieren. Nach Schätzungen der Umweltschutzorganisation sind 100.000 Menschen von der Problematik betroffen. Eine Testaktion im vergangenen Jahr in Wien habe ergeben, dass 16 Prozent der 1.056 gezogenen Proben über dem in Österreich gültigen Grenzwert von 50 Mikrogramm (Millionstel Gramm) Blei pro Liter lagen, das WHO-Limit von zehn Mikrogramm wurde demnach sogar bei 52 Prozent überschritten.

Bewohner vonf Häusern, die vor 1914 errichtet wurden, besonders gefährdet

Mit der österreichweiten Testaktion werde man in einem ersten Schritt die Dimension des Problems erfassen, erklärte Global 2000-Mediziner Klaus Kastenhofer. Besonders gefährdet seien Bewohner von Häusern, die vor 1914 errichtet wurden. Die gesundheitsgefährdende Wirkung von Blei im Trinkwasser sei bereits durch das Gutachten eines Gerichtsmediziners belegt – in Feldkirchen leide eine Betroffene unter schweren Störungen des Nervensystems sowie des Magen-Darm-Trakts und an Blutarmut.

Wer ist für den Ausstausch der Rohre verantwortlich?

Gesundheitsminister Herbert Haupt (F) warfen die Umweltschützer Untätigkeit vor. Klarheit will Global 2000 auch in der Frage, wer für den Austausch von Bleirohren verantwortlich ist. Kastenhofer: "Wir werden den betroffenen Personen empfehlen, bei erhöhten Bleiwerten eine Sachverhaltsdarstellung an die Gemeinde und die Staatsanwaltschaft zu richten, um zu klären, wer für den Austausch der Rohre verantwortlich ist. Sind mehr als zehn Personen betroffen, kann es sich sogar um den Tatbestand der Gemeingefährdung handeln." (APA)