San Francisco - Die Häfen an der amerikanischen Westküste von San Diego bis Seattle sind auch am Montag wegen des anhaltenden Arbeitsstreits geschlossen geblieben. Hafenbetreiber und gewerkschaftlich organisierte Arbeiter nahmen unterdessen Verhandlungen auf. Am Sonntagabend waren die Häfen auf unbestimmte Zeit von den Arbeitgebern stillgelegt worden. Sie werfen den Hafenarbeitern eine Art Bummelstreik vor. Nach US-Medienberichten vom Montag warten bereits Dutzende Frachtschiffe darauf, entladen zu werden. Importeure erwarten bereits Warenlieferungen für das Weihnachtsgeschäft. Grund für die Auseinandersetzungen sind festgefahrene Verhandlungen über ein neues dreijähriges Tarifabkommen, berichtete das "Wall Street Journal" am Montag in seiner Online-Ausgabe. Der Tarifvertrag war am 1. Juli ausgelaufen. Die Pacific Maritime Association, die die Hafenbetreiber und Reedereien repräsentiert, steht der Hafenarbeitergewerkschaft ILWU gegenüber, die 10.500 Hafenarbeiter vertritt. Der Gewerkschaft geht es vor allem um die Sicherung hoch bezahlter Arbeitsplätze. Die Hafenbetreiber und Reedereien setzten dagegen auf computergesteuerte Entlade- und Beladesysteme. An der Westküste wird rund die Hälfte des Containerverkehrs aller amerikanischen Häfen abgewickelt. Es werden Waren im Wert von mehr als 300 Mrd. Dollar (304 Mrd. Euro) pro Jahr über den Pazifik importiert oder exportiert. Eine längere Schließung der Häfen hätte für zahllose US-Unternehmen und den amerikanischen Einzelhandel schwerwiegende Folgen. (APA/dpa)