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Wohin die neuen Schienen aber genau führen sollen, verriet Wiens Planungsstadtrat Rudolf Schicker am Montag.

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Wien - "Phase drei" ist noch in Bau. Gerade deshalb, meinte Planungsstadtrat Rudolf Schicker (SP) am Monatg, sei es an der Zeit, "Phase vier" anzugehen: die nächste Stufe des Ausbaus des Wiener U-Bahn-Netzes. Phase drei (Fertigstellung: 2008) umfasst die Verlängerung der U1 nach Leopoldau sowie die der U2 über den Praterstern nach Transdanubien. "Ab 2006 werden Kapazitäten frei", erklärte Schicker, "wenn wir jetzt planen, ermöglicht das eine optimale Vorbereitung." Und die, betont Schicker, sei angesichts der ins Auge gefassten Projekte notwendig - gehe es doch um Bauvolumina in der Höhe von drei Milliarden Euro. Auch aufgeteilt auf Bund und Land und über zehn Jahre verteilt sind 130 Millionen (Wien) respektive 160 Millionen Euro (Bund) kein Honiglecken. [] Ob die U6 bis auf den Rendezvousberg bei Stammersdorf voll ausgebaut wird, als Ustraba oder "bevorrangte Superbim" (Schicker) ist nicht zuletzt eine Finanzfrage. Um eine vollwertige U-Bahn zu rechtfertigen, müssten 20.000 Menschen mehr dort leben. Schicker favorisiert eine U-Bahn, weil "die Nordautobahn den Verkehr hier gebündelt bringen wird". Am Rendezvousberg soll den eine Park-&-Ride-Anlage abfangen. [] In Floridsdorf und Donaustadt sollen Straßenbahnlinien "Korridore" zwischen Hirschstetten und Franz-Jonas-Platz sowie dem Spitz und Essling erschließen. [] Bis Februar soll sich entscheiden, wo genau die U1 nach Süden verlängert wird. P & R soll auch an der Südumfahrung Wiens möglich werden. Ob die Trasse über die Favoritenstraße geht oder die (neuen) Siedlungen am Laaerberg und die (alte) Per-Albin-Hanson-Siedlung "mitnimmt", ist noch offen. [] Die U2 wird im Norden Richtung Hausfeldstraße oder Flugfeld Aspern verlängert. Im Süden soll der Karlsplatz keine Endstation bleiben: Zum Zentralbahnhof (sollte es ihn je geben), wird sie via dritten Bezirk und Arsenal führen. Dann stünde auch ein Totalumbau der über Jahre gewachsenen Stationskatastrophe Südtirolerplatz an. [] Auch die Schnellbahn soll ausgebaut werden: Schicker will mit den ÖBB über einen potenten Schluss des Ringes um Wien und Strecken entlang der Donau verhandeln. [] Auch der Nordbahnhof soll per Schiene erschlossen werden: Der 0-Wagen wird vom Praterstern (Baubeginn des neuen Bahnhofes dürfte Ende 2003 sein) weiter bis zur Wehlistraße geführt werden. [] Großes Kopfzerbrechen bereitet den Stadtplanern derzeit die Erschließung der Wienerberg City: Kurzfristig könnte ein Intensivierung des Busverkehrs zur Philadelphiabrücke noch reichen, ab der "echten" Besiedelung des Twintowerstadtteiles wäre aber eine "Ustraba" von der Knöllgasse wünschenswert. "Der Tunnel sollte für einen Ausbau zur U-Bahn geeignet sein", wünscht sich Schicker - aber das ist Zukunftsmusik: "Das wäre dann schon etwas für die Ausbauphase Fünf."