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Indische Soldaten stürmen in Srinagar ein Haus, in dem militante Moslems vermutet werden

Foto: REUTERS/Fayaz Kabli
Jammu - Bei mehreren Anschlägen mutmaßlicher islamischer Extremisten im indischen Teil Kaschmirs sind am Mittwoch mindestens zehn Menschen getötet worden. In einem Bus, der auf dem Weg zu einer hinduistischen Pilgerstätte nördlich von Jammu war, explodierte eine Bombe. Zwei Fahrgäste kamen ums Leben, und 22 weitere wurden verletzt, wie Polizei und Krankenhausmitarbeiter mitteilten. Wenige Stunden später wurden fünf Angehörige einer paramilitärischen Einheit von einem Sprengsatz getötet, während sie an einer Straße in Pashtoon, 60 Kilometer südlich von Srinagar, nach Landminen suchten. Außerdem erschossen mutmaßliche Rebellen drei Aktivisten der Regierungspartei in Haihama, einer Kleinstadt im Bezirk Kupwara. Im indischen Unionsstaat Jammu-Kaschmir läuft derzeit die dritte und letzte Runde der Regionalwahl. Militante Gruppen islamischer Separatisten haben zum Boykott der Abstimmung aufgerufen, die noch bis zum 8. Oktober dauert. Seit Bekanntgabe des Wahltermins im August kamen bei Anschlägen mehr als 100 Menschen ums Leben. Erst am Dienstag hatten Extremisten in der Nähe von Hiranagar einen Bus mit Gewehren und Granaten angegriffen und mindestens neun Menschen getötet. Am Geburtstag des Friedenskämpfers Mahatma Gandhi kamen am Mittwoch in ganz Indien damit insgesamt 14 Menschen ums Leben, 32 Menschen erlitten Verletzungen. Zugleich legten Politiker in Neu Delhi Blumen an der Verbrennungsstätte Gandhis nieder. Er war am 2. Oktober 1869 geboren und am 30. Jänner 1948 von einem Hindufanatiker erschossen worden. Sein Geburtstag ist in Indien ein nationaler Feiertag. Im Unionsstaat Gujarat, der Heimat Gandhis, kam es erneut zu Gewalt zwischen Hindus und Moslems. In der vergangenen Woche waren dort bei einem Terrorüberfall auf einen Hindutempel mehr als 30 Menschen getötet worden. In den vergangenen Monaten kamen bei Pogromen nach inoffiziellen Angaben 3000 Moslems ums Leben. Gandhi hatte sich für die Unabhängigkeit Indiens von den Briten und für das friedliche Zusammenleben von Hindus und Moslems eingesetzt. Anhänger Gandhis nahmen am Mittwoch an einem Friedensmarsch teil. (APA/AP/dpa)