Bombe in Bus explodiert - Insgesamt 14 Tote in Indien am Geburtstag Gandhis
Redaktion
,
Jammu - Bei mehreren Anschlägen mutmaßlicher
islamischer Extremisten im indischen Teil Kaschmirs sind am Mittwoch
mindestens zehn Menschen getötet worden. In einem Bus, der auf dem
Weg zu einer hinduistischen Pilgerstätte nördlich von Jammu war,
explodierte eine Bombe. Zwei Fahrgäste kamen ums Leben, und 22
weitere wurden verletzt, wie Polizei und Krankenhausmitarbeiter
mitteilten.
Wenige Stunden später wurden fünf Angehörige einer
paramilitärischen Einheit von einem Sprengsatz getötet, während sie
an einer Straße in Pashtoon, 60 Kilometer südlich von Srinagar, nach
Landminen suchten. Außerdem erschossen mutmaßliche Rebellen drei
Aktivisten der Regierungspartei in Haihama, einer Kleinstadt im
Bezirk Kupwara.
Im indischen Unionsstaat Jammu-Kaschmir läuft derzeit die dritte
und letzte Runde der Regionalwahl. Militante Gruppen islamischer
Separatisten haben zum Boykott der Abstimmung aufgerufen, die noch
bis zum 8. Oktober dauert. Seit Bekanntgabe des Wahltermins im August
kamen bei Anschlägen mehr als 100 Menschen ums Leben. Erst am
Dienstag hatten Extremisten in der Nähe von Hiranagar einen Bus mit
Gewehren und Granaten angegriffen und mindestens neun Menschen
getötet.
Am Geburtstag des Friedenskämpfers Mahatma Gandhi kamen am
Mittwoch in ganz Indien damit insgesamt 14 Menschen ums Leben, 32
Menschen erlitten Verletzungen. Zugleich legten Politiker in Neu
Delhi Blumen an der Verbrennungsstätte Gandhis nieder. Er war am 2.
Oktober 1869 geboren und am 30. Jänner 1948 von einem Hindufanatiker
erschossen worden. Sein Geburtstag ist in Indien ein nationaler
Feiertag.
Im Unionsstaat Gujarat, der Heimat Gandhis, kam es erneut zu
Gewalt zwischen Hindus und Moslems. In der vergangenen Woche waren
dort bei einem Terrorüberfall auf einen Hindutempel mehr als 30
Menschen getötet worden. In den vergangenen Monaten kamen bei
Pogromen nach inoffiziellen Angaben 3000 Moslems ums Leben. Gandhi
hatte sich für die Unabhängigkeit Indiens von den Briten und für das
friedliche Zusammenleben von Hindus und Moslems eingesetzt. Anhänger
Gandhis nahmen am Mittwoch an einem Friedensmarsch teil. (APA/AP/dpa)
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