Die Online-Ausgabe der "Bild"-Zeitung startet am Montag (30.9.), erstmals einen Abo-Dienst, der für monatlich fünf Euro Clubmitgliedern Zugang zu exklusiven Inhalten bietet. Im Laufe des Jahres 2003 soll das Internet-Angebot der größten deutschen Boulevardzeitung "großflächig entgeltlich" werden, berichtet die Financial Times Deutschland. Im Gespräch mit der FTD ist Bild.de-Chef Peter Würtenberger überzeugt, dass Werbung alleine nicht reicht, um das Portal profitabel zu machen.

"Werbung bringt nicht genug"

"Wir sehen, dass die Werbung nicht genug bringt und auch nicht genug ansteigt", so Würtenberger. Profit durch Werbung sei daher in absehbarer Zeit nicht zu erzielen. Derzeit ist Bild.de mit monatlich etwa 250 Mio. Seitenabrufen eines der am häufigsten genutzten Portale Deutschlands. Die Frage ist wie viele Besucher bereit sind zu zahlen. Würtenberger will sie "sukzessive mehr und mehr an kostenpflichtige Angebote heranführen". Bleiben zumindest zehn Prozent der Besucher, wäre das ein Erfolg für den Portal-Chef.

Bisher hat nur das "Wall Street Journal" eine erfolgreiche Einführung von Abo-Gebühren im Online-Bereich geschafft. Alle anderen Versuche von Tageszeitungen hatten den massiven Schwund von Lesern zur Folge, so dass weiterhin rote Zahlen geschrieben wurden. Bild.de ist ein Gemeinschaftsunternehmen des Axel Springer Verlages und der Telekom-Tochter T-Online, die 37 Prozent besitzt. Der Jahresumsatz liegt laut FTD mit 100 Beschäftigten unter 30 Mio. Euro. Haupteinnahmequelle des eigenständigen Unternehmens ist nicht der Online-Bereich, sondern eine Samstag-Beilage der "Bild"-Zeitung, in der Anzeigen im Kombi-Angebot mit Bannerwerbung verkauft werden. (pte)