Brüssel - Die öffentlichen Haushalte der 15 EU-Staaten und der 12 Euroteilnehmer sind im vergangenen Jahr deutlicher ins Minus gerutscht als bisher angenommen. Wie die europäische Statistikbehörde Eurostat am Montag in Brüssel mitteilte, betrug das Defizit in der Eurozone im Jahr 2001 1,4 Prozent des BIP nach einem Überschuss von 0,1 Prozent des BIP im Jahr 2000. Bisher war das Statistikamt für 2001 von einer Defizitquote von 1,3 Prozent ausgegangen. Österreich erreichte im Vorjahr mit 330 Mill. Euro oder 0,2 Prozent des BIP einen Budgetüberschuss. Die höchsten Defizite im Jahr 2001 verbuchten Portugal (-4,1 Prozent des BIP), Deutschland (-2,8 Prozent) und Italien (-2,2 Prozent), während man die höchsten Überschüsse in Luxemburg (6,1 Prozent), Finnland (4,9 Prozent) und Schweden (4,8 Prozent) verzeichnete. Gemischte Tendenzen Die Verschuldung im Verhältnis zum BIP hat im Jahr 2001 in mehreren Mitgliedstaaten weiter abgenommen, Ausnahmen bildeten Portugal, Schweden und Griechenland, wo sich die Verschuldung erhöhte, sowie Frankreich und Luxemburg, wo sie unverändert blieb. Außer Griechenland und Italien wiesen zwei weitere Mitgliedsländer eine Verschuldung von mehr als 60 Prozent des BIP auf - Belgien (107,6 Prozent) und Österreich (63,2 Prozent). Im Jahr 2001 entsprachen die Ausgaben des Staates in der Eurozone 48,2 Prozent des BIP, die Einnahmen 46,7 Prozent. In der EU-15 betrugen die entsprechenden Zahlen 47,2 Prozent und 46,4 Prozent. Sowohl Eurozone, als auch EU-15 verzeichneten gemessen am BIP einen Anstieg der Ausgaben des Staates und einen Rückgang der Einnahmen. Dieser Rückgang im Jahr 2001 ist auf die Verringerung der Einnahmen aus Verkäufen von UMTS-Lizenzen gegenüber dem Jahr 2000 zurückzuführen.(APA)