Wirtschaftspolitik
Eurostat korrigiert EU-Defizitquote für 2001 nach oben
Öffentliches Defizit in der Eurozone 2001 bei 1,4 Prozent des BIP - Verschuldung bei 69,2 Prozent des BIP
Brüssel - Die öffentlichen Haushalte der 15 EU-Staaten und
der 12 Euroteilnehmer sind im vergangenen Jahr deutlicher ins Minus
gerutscht als bisher angenommen. Wie die europäische Statistikbehörde
Eurostat am Montag in Brüssel mitteilte, betrug das Defizit in der
Eurozone im Jahr 2001 1,4 Prozent des BIP nach einem Überschuss von
0,1 Prozent des BIP im Jahr 2000. Bisher war das Statistikamt für
2001 von einer Defizitquote von 1,3 Prozent ausgegangen. Österreich
erreichte im Vorjahr mit 330 Mill. Euro oder 0,2 Prozent des BIP
einen Budgetüberschuss. Die höchsten Defizite im Jahr 2001 verbuchten Portugal (-4,1
Prozent des BIP), Deutschland (-2,8 Prozent) und Italien (-2,2
Prozent), während man die höchsten Überschüsse in Luxemburg (6,1
Prozent), Finnland (4,9 Prozent) und Schweden (4,8 Prozent)
verzeichnete.
Gemischte Tendenzen
Die Verschuldung im Verhältnis zum BIP hat im Jahr 2001 in
mehreren Mitgliedstaaten weiter abgenommen, Ausnahmen bildeten
Portugal, Schweden und Griechenland, wo sich die Verschuldung
erhöhte, sowie Frankreich und Luxemburg, wo sie unverändert blieb.
Außer Griechenland und Italien wiesen zwei weitere Mitgliedsländer
eine Verschuldung von mehr als 60 Prozent des BIP auf - Belgien
(107,6 Prozent) und Österreich (63,2 Prozent).
Im Jahr 2001 entsprachen die Ausgaben des Staates in der Eurozone
48,2 Prozent des BIP, die Einnahmen 46,7 Prozent. In der EU-15
betrugen die entsprechenden Zahlen 47,2 Prozent und 46,4 Prozent.
Sowohl Eurozone, als auch EU-15 verzeichneten gemessen am BIP einen
Anstieg der Ausgaben des Staates und einen Rückgang der Einnahmen.
Dieser Rückgang im Jahr 2001 ist auf die Verringerung der Einnahmen
aus Verkäufen von UMTS-Lizenzen gegenüber dem Jahr 2000
zurückzuführen.(APA)