Fürst Hans Adam II. realisiert im Palais Liechtenstein "barocke Erlebniswelt" - Fertigstellung im März 2003
Redaktion
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Wien - Für Fürst Hans Adam II. von Liechtenstein ist es "ein
Traum, den schon meine Vorfahren geträumt haben" und der durch den
Anschluss Österreichs an Deutschland und den Zweiten Weltkrieg "lange
ausgeträumt war". Nun wird der Traum realisiert. Am 28. März 2004
eröffnet das Liechtenstein Museum in jenem Gartenpalais in
Wien-Alsergrund, wo zwischen 1975 und 2000 das Museum Moderner Kunst
seine Bleibe fand. Es soll zwischen 150 und 200 Gemälde
aus den Fürstlichen Sammlungen in Wien präsentieren und
gemeinsam mit Skulpturen, Möbeln, Waffen, Kunstkammerstücken und der
Gartenanlage eine "barocke Erlebniswelt" bieten.
Gebäude "wurde lange unter seinem Wert genutzt"
Rund 20 Millionen Euro hat sich der Fürst von Liechtenstein die
Renovierung und moderne Adaptierung des 1691-1711 errichteten Palais
kosten lassen. Der Status des "nach 1945 weit unter seinem Wert
genutzten Gebäudes", so Museumsdirektor Johann Kräftner, habe sowohl von der konservatorischen
Seite wie aus der Sicht der Besucher Neuerungen wie eine
Klimatisierung oder eine Unterkellerung notwendig erscheinen lassen.
Die im Zuge der Renovierungsarbeiten
wiederentdeckten Rottmayr-Fresken in den Treppenhäusern werden an den
beschädigten Stellen rekonstruiert.
Decius-Mus-Zyklus, Rubens-Porträts und einige van Dycks kommen nach Wien
Zu den wichtigsten Werken, die nach Wien transferiert werden,
zählt der gesamte Decius-Mus-Zyklus sowie weitere Porträtwerke von
Peter Paul Rubens und ausgesuchte Bilder von Anthonis van
Dyck. Die reichen Bestände des österreichischen Biedermeier werden
vor allem im Rahmen von Wechselausstellungen, die in enger
Zusammenarbeit mit dem "Hauptstandort" der Sammlungen in Vaduz
entstehen, gezeigt werden. "Es wird eine Brücke geben zwischen Wien
und Vaduz", meinte Hans Adam II., "und die Sammlungen werden die
Pfeiler sein."
300.000 Besucher sind wirtschaftlich notwendig
Erstmals zugänglich werden Räumlichkeiten im Erdgeschoß des Palais
sein, darunter auch die prunkvolle Bibliothek. "Wir werden dort Teile
der Grafiksammlung zeigen, Kammermusikabende und Lesungen
veranstalten", sagte Direktor Kräftner, "Wir wollen zu einem
kulturellen Zentrum Wiens werden." Kräftner rechnet mit rund 150.000
Besuchern im ersten Jahr und hofft, in den Folgejahren jene 250.000
bis 300.000 Besucher pro Jahr erreichen zu können, die in
wirtschaftlicher Hinsicht notwendig wären.(APA)
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