Hamburg - Der angeschlagene amerikanische Softwarehersteller Peregrine will die US-Wirtschaftsprüfungsfirma Arthur Andersen LLP einem Zeitungsbericht zufolge auf mindestens 250 Mill. Dollar (257 Mill. Euro) Schadensersatz verklagen. Peregrine weise der Prüfungsgesellschaft eine beträchtliche Mitschuld an der eigenen finanziellen Misere zu, schreibt die "Financial Times Deutschland" in ihrer Montagsausgabe. Die Prüfungsgesellschaft, die seit ihrer Verwicklung in den Enron-Skandal vor dem Aus steht, habe Unregelmäßigkeiten in der Peregrine-Buchführung nicht aufgedeckt, sagte Vorstandschef Gary Greenfield der Zeitung. Vor wenigen Tagen habe Peregrine in den USA Gläubigerschutz beantragen müssen, berichtete die FTD weiter. Zuvor hatte die Firma eingestehen müssen, über einen Zeitraum von beinahe drei Jahren die Umsätze um bis zu 100 Mill. Dollar zu hoch ausgewiesen zu haben. Der als Sanierer gerufene Greenfield möchte dem Bericht zufolge die ehemalige deutsche Andersen-Gesellschaft, die inzwischen mit der Konkurrenzfirma Ernst & Young fusioniert ist, in die Klage miteinbeziehen. Das Problem der krisengeplagten Softwarefirma ist laut FTD, dass von Andersen USA und der ehemaligen internationalen Obergesellschaft kaum noch Geld zu holen ist. Das weltweite Netzwerk von Arthur Anderson ist inzwischen zerfallen. (APA)