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15 Kilo mit oder ohne Verpackung? Der an der türkisch-syrischen Grenze beschlagnahmte Container sorgt für einige Verwirrung

Foto: Reuters
- WEM Schmuggelware für Bagdad ? - Fund wird in Ankara untersucht Sanliurfa - Türkische Sicherheitskräfte haben im Südosten des Landes unweit der syrischen Grenze 15,7 Kilogramm Uran sichergestellt und zwei Türken festgenommen. Das zur Herstellung von Atomwaffen geeignete Uran war in einem Bleizylinder eingeschlossen und unter dem Sitz eines Taxis versteckt. "Wir untersuchen, wohin das Uran gebracht werden sollte", zitierte die Zeitung "Sabah" aus den Kreisen der Ermittler. Nach Hinweisen, dass in der Region Uran zum Verkauf angeboten worden sei, hatten die Sicherheitskräfte das Taxi auf einer Landstraße zwischen Sanliurfa und Gaziantep nahe der Grenze zu Syrien gestellt. Der Fund wurde zur Untersuchung in ein Atomforschungszentrum in die Hauptstadt Ankara gebracht. Ein Mitarbeiter der örtlichen Behörden betonte gegenüber der Nachrichtenagentur AFP, die Menge des Urans sei vermutlich wesentlich niedriger als offiziell angegeben. Grund sei, dass das Material in einem Bleirohr verstaut war, welches den Großteil des Gewichts der beschlagnahmten Fracht ausmache. Die radioaktive Substanz dürfte nicht mehr als "hundert Gramm, wenn nicht sogar weniger" wiegen, sagte er. Verdächtige freigelassen Die beiden Türken, die den Bleizylinder in einem Geheimfach unter dem Sitz eines Taxis versteckt hatten, wurden am Sonntag wieder freigelassen. Nach ihrer Aussage hielten sie den Inhalt für medizinisches Material. Nach ihrem Verhör werde jetzt nach zwei anderen Personen gefahndet, sagte der Provinzgouverneur. Vor dem Hintergrund des kürzlich vom britischen Premierminister Tony Blair vorgelegten "Irak-Dossiers" hatte der Fund Spekulationen über angebliche Versuche Bagdads genährt, an Uran zum Bau von Atomwaffen zu kommen. Nach türkischer Einschätzung stammt das Uran vermutlich aus einem Land des früheren Ostblocks. Der Schwarzmarktwert wurde mit fünf Millionen Dollar (5,15 Millionen Euro) angegeben. Fund wird alalysiert Der Fund wurde zur Untersuchung in ein Atomforschungszentrum in die Hauptstadt Ankara gebracht. Auf einem von der türkischen Zeitung "Sabah" am Sonntag veröffentlichten Foto war auf dem Behälter die Aufschrift "Made in W-Germany" und "Primarily Youranoum" zu sehen. Die Beschaffung von hochangereichterem Uran 235 ist das größte Problem bei der Herstellung einer Atombombe. Bei der "klassischen" Hiroshima-Bombe wurde dazu eine relativ große Menge Uran benötigt: etwa 55 Kilogramm. (APA/dpa)