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Foto: APA/Pantzartzi
Seine Erfolge aufzuzählen, bedürfte der Seitenkapazität eines dicken Buches. Daher nur ein kleiner Auszug der wichtigsten Stationen im Leben des Sohnes einer französisch-russischen Mutter und eines deutschen Vaters: Mit Sketches in Londoner Klubs stellte Peter Ustinov die Weichen für seine spätere Karriere auf jenen Brettern, die die Welt bedeuten.

Der Schauspieler spielte in mehr als vierzig Filmen. Zu Ruhm brachte er es als Hercule Poirot in verschiedenen Agatha-Christie-Verfilmungen, für seinen Nero in "Quo vadis" erhielt er 1951 den Golden Globe und für die beste Nebenrolle in "Spartacus" neun Jahre später einen Oscar. Außerdem ist er Regisseur, Entertainer und Karikaturist. Vom direkten Publikumskontakt "erholt" sich der 1990 von Königin Elizabeth II zum Ritter geschlagene Darsteller als Autor von Theaterstücken, Drehbüchern und Büchern. 13 sind es bisher an der Zahl, darunter die Autobiografie "Ich und Ich". Einen der 15 Stühle an der Académie Fran¸caise hat er nach dem Tod von Orson Wells geerbt. Und singen kann er auch.

Und außerdem setzt er sich in seinen Funktionen als langjähriger Unicef-Botschafter sowie mit seinen Lehrstühlen für Vorurteilsforschung an den Universitäten Durham (Großbritannien), Budapest und Wien unermüdlich für die Verbesserung dieser Welt ein.


Keine Erfolgsrezepte

Er sei selbst erstaunt, was sich da alles so angesammelt habe in seinem Leben, meint Ustinov. Erfolgsrezepte könne er keine ausgeben, zu verschieden seien individuelle Karrierewege.

Vielleicht helfen unseren Lesern ein paar Einsichten des großen Sir weiter, wie etwa: "Wenn ich die Zeit habe, kann sie mir nicht davonlaufen", "Es ergibt keinen Sinn, hinter etwas herzurennen" oder "Es ist sinnvoll, ab und zu in den Rückspiegel zu schauen, um zu sehen wie weit man schon gekommen ist." Und "Niederlagen gehören einfach zu einem guten Leben."

Als er bei einer "Don Quichote"-Aufführung an der Pariser Oper als Regisseur ausgebuht wurde, kehrte er dem Publikum den Rücken. Und vermeinte "ein Geräusch wahrzunehmen, das sich wie einzelne Ohrfeigen an jeden Besucher anhörte". "Danach bin ich mit einem Freund zum Dinner gegangen. Das Essen war sehr gut. Und während wir speisten, habe ich den Abend auch schon vergessen."

Was Geld für einen Stellenwert hat? "Es ist sehr wichtig, besonders für die, die keines haben. Und es ist die Wurzel alles Bösen", konstatiert Sir Peter. Seine aktuellen Prioritäten? "Überleben und weitermachen im Karitativen." (Johanna Zugmann/DER STANDARD, Printausgabe)