Paris - Der mit Renault verflochtene Autokonzern Nissan
will in den nächsten drei Jahren seine Modellpalette enorm erweitern
und neue Rekordwerte beim Gewinn einfahren. "Die wiedergewonnene
Ertragskraft versetzt uns in die Lage, 28 neue Produkte auf den Markt
zu bringen", sagte Nissan-Chef Carlos Ghosn am Freitag auf dem
Pariser Automobilsalon. Vom Wiedereinstieg in den Kleinstwagenmarkt
über die Neueinführung des Sportwagens Z bis zum bevorstehenden Start
des Luxusgeländewagens Murano reicht sein ehrgeiziges Programm.
Vor allem im stark wachsenden Markt für anspruchsvollere
Geländewagen wittert Ghosn ein lukratives Geschäft. "Dieses Segment
wird weiter kräftig zulegen." Die harte Konkurrenz durch die
deutschen Hersteller, Volkswagen mit seinem neuen Touareg, Mercedes,
BMW und Porsche mit dem neuen Cayenne fürchtet Ghosn nicht. Hohe
Wachstumsraten erwartet er in erster Linie weiter vom US-Markt. "Der
Boom in den USA setzt sich fort." Nissan habe am US-Markt eine gute
Position mit rund 4,2 Prozent Marktanteil.
Europa schwächer
Schwächer laufe der Automarkt in Europa. Dort will Nissan vor
allem mit dem neuen Kleinwagen Micra sowie mit Diesel- und
Allradfahrzeugen punkten. Der Absatz in Europa von 483.000 Fahrzeugen
im vergangenen Jahr soll bis zum Ende des Fiskaljahres 2004 (31.
März) um 100.000 gesteigert werden. Im laufenden Geschäftsjahr
2002/2003 habe Nissan weltweit in den ersten fünf Monaten ein
Absatzplus von zehn Prozent erzielt und den Gewinn deutlich
gesteigert.
Im vergangenen Geschäftsjahr steigert Nissan seinen Reingewinn um
mehr als 12 Prozent auf 3,2 Mrd. Euro bei knapp 54 Mrd. Euro Umsatz.
"Gewinnsteigerung hat Vorrang, aber Gewinn- und Umsatzwachstum gehen
Hand in Hand", betonte Ghosn. Er wird 2005 nach dem Wechsel von
Renault-Chef Louis Schweitzer an die Verwaltungsratsspitze nach
derzeitigen Plänen auch die Geschäftsführung des französischen
Konzerns übernehmen.
An Nissan ist Renault mit 44,4 Prozent beteiligt. Die enge
Partnerschaft mit Renault werde weiter verstärkt, sagte Ghosn. Das
gelte insbesondere für die gemeinsamen Autoproduktions-Plattformen -
die Zahl soll bis zum Ende des Jahrzehnts auf zehn steigen - aber
auch für den Handel.(APA/dpa)