Wien - Die österreichischen Spritpreise sind in den
vergangenen 31 Tagen kräftig gestiegen. Wie aus einer regelmäßigen
Erhebung des ÖAMTC hervorgeht, sind die Preise für Eurosuper und
Diesel im Durchschnitt um mehr als 3 Cent gestiegen. Ein Liter
Eurosuper kostete demnach gestern, Donnerstag, im Bundesdurchschnitt
0,907 Euro, ein Liter Diesel 0,748 Euro.
Die OMV begründete die Anhebung zuletzt mit deutlich gestiegenen
Produktenpreisen am Spritmarkt in Rotterdam. Seit der letzten
offiziellen Preisänderung Anfang Juni hätten sich die Kosten um fast
ein Viertel erhöht. Den Grund für diesen Preissprung sieht man bei
der OMV im drohenden Militärschlag der USA gegen den Irak. Prognosen
will man keine abgeben. Der jüngste Ölpreissprung habe sich nicht bei
den Produktenpreisen niedergeschlagen. Die Märkte seien aber nach wie
vor stark schwanken, heißt es aus der OMV.
ÖAMTC empfliehlt Preisvergleich
Der ÖAMTC empfiehlt daher allen Autofahrern Preise derzeit genau
zu vergleichen. "Wer billig tankt, kann mittlerweile bei Eurosuper
bis zu 16,8 Euro, bei Diesel bis 12,6 Euro pro Tankfüllung (60 Liter,
Anm.) sparen", betonte ÖAMTC-Spritpreisexpertin Elisabeth
Brugger-Brandau im Gespräch mit der APA. Wer besonders billig Tanken will, muss aber auch besonders
flexibel sein. Waren die billigsten Tankstellen vor wenigen Monaten
noch vor allem im Süden Wiens angesiedelt, liegen die neuen
Tiefpreiszonen seit kurzem in Oberösterreich, in Kärnten und vor
allem in der Steiermark.
Sowohl bei Eurosuper als auch bei Diesel lagen die billigsten
Tankstellen am Donnerstag in der Steiermark. Den billigsten Eurosuper
tankt man derzeit in Hartberg zu 0,719 Euro je Liter, den billigsten
Diesel zu 0,619 Euro in Liezen. Der Grund: Vor kurzem haben sich Diskonttankstellen in der grünen
Mark angesiedelt. Diese haben das Preisniveau in der Region generell
gesenkt. Mittlerweile pendeln sogar Wiener in das nicht einmal
angrenzende Bundesland, um den Preisvorteil zu nutzen.
Hochpreise im Westen
Wenig davon haben hingegen die Westösterreicher. Sie zahlen nach
wie vor die höchsten Preise für ihren Sprit. Den billigsten Eurosuper
tankt man im Ländle für 0,929 Euro, den billigsten Diesel für 0,784
Euro.
An dieser Hochpreissituation im Westen wird sich nach Einschätzung
des ÖAMTC so schnell auch nichts ändern. Seit die Ökosteuer in
Deutschland zu Jahresbeginn erneut angehoben wurde, kostet Sprit bei
unserem größten Nachbarn erstmals mehr als in Österreich. Die Folge:
ausgiebiger Tanktourismus in Vorarlberg, Tirol und Salzburg. "Trotz
der hohen Preise floriert im Westen das Geschäft", so
Brugger-Brandau. (APA)