Mensch
US-Forscher kritisieren strenge Stammzellen-Gesetze
Fortschritte bei der Bekämpfung von Nervenkrankheiten und Diabetes würden verlangsamt
Washington - Stammzellen behindern laut Kathpress
nach Meinung amerikanischer Wissenschafter Fortschritte bei der
Bekämpfung von Nervenkrankheiten und Diabetes. Derzeit seien dadurch
nur einige Stammzell-Linien für die Forschung verfügbar, sagte George
Daley vom Massachusetts Institute of Technology vor einem
Senatsausschuss in Washington. Es sei mit extremen Kosten und
Zeitaufwand verbunden, an diese wenigen Linien zu gelangen. Schwierigkeiten gebe es nicht nur mit den Besitzern, sondern auch
mit den strengen Auflagen der Exportländer, so Daley als Vertreter
der US-Forschung. Der Direktor des Nationalen Instituts für
Gesundheit, Elias Zerhouni, betonte, es sei noch viel Engagement
notwendig, bis die Forschung an embryonalen Stammzellen etwa zur
Therapierung der Parkinsonschen Krankheit, von Herzkrankheiten oder
Diabetes beitragen könne.
Im vergangenen Jahr hatte US-Präsident George W. Bush die
staatliche Förderung dieser Forschungsrichtung auf 78 weltweit
bereits bestehende Stammzell-Linien beschränkt. Damit sollte
verhindert werden, dass weitere Embryonen zum Zweck der Produktion
von Stammzellen vernichtet werden.
Entgegen der Politik Bushs hat der US-Bundesstaat Kalifornien zu
Wochenbeginn die Forschung an embryonalen Stammzellen ausdrücklich
erlaubt. Die katholische Kirche und Abtreibungsgegner hatten dies
scharf kritisiert. (APA)