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Zacarias Moussaoui

foto: REUTERS/Sherburne County Sheriffs
Washington - Die US-Behörden haben dem als mutmaßlichen Terroristen angeklagten Franzosen Zacarias Moussaoui versehentlich vertrauliche Dokumente der Bundespolizei FBI übergeben. Bezirksrichterin Leonie Brinkema veröffentlichte am Donnerstag Briefe der Bundesstaatsanwaltschaft, in denen diese um Hilfe bei der Behebung der Panne baten. Die Richterin ordnete an, die Papiere aus der Zelle zurückholen zu lassen. Insgesamt gehe es um 48 Akten, deren Inhalt bisher nicht freigegeben war. Dabei soll es sich um Vernehmungsprotokolle mit Personen handeln, die das FBI wegen der Anschläge vom 11. September befragt hatte. Zugang zu Informationen wurde Abgeordneten verweigert Zudem sollen dort Informationen über das mutmaßliche Terrornetzwerk El Kaida gesammelt sein. US-Präsident George W. Bush hatte selbst den meisten Kongressabgeordneten den Zugang zu diesem Material verwehrt. Die Akten waren Moussaoui überstellt worden, weil er als Angeklagter das Recht auf Einsicht in Unterlagen hat, die die Staatsanwaltschaft als Beweismaterial gegen ihn verwenden wird. Aus Kreisen des Justizministeriums verlautete, die Regierung sei "ziemlich sicher", dass Moussaoui die Dokumente nie gelesen habe. Vor den Anschlägen verhaftet Moussaoui wird beschuldigt, als 20. Luftpirat bei den Terroranschlägen vom 11. September eingeplant gewesen zu sein. Nach Angaben der Ermittlungsbehörden sollte er als fünfter Mann an der Entführung der in Pennsylvania abgestürzten Maschine teilnehmen. Dieses Flugzeug war von vier Entführern gekapert worden, die übrigen drei Maschinen von je fünf Männern. Moussaoui war einen Monat vor den Anschlägen festgenommen worden, nachdem er an einer Pilotenschule im US-Bundesstaat Minnesota als verdächtig aufgefallen war. Nach einem ersten Schuldeingeständnis erklärte er sich mittlerweile für unschuldig. Im Falle einer Verurteilung droht im die Todesstrafe. Der Prozess gegen ihn soll im Jänner beginnen.(APA)