Einen "europäischen Überblick", wie angekündigt, bot der Arbeitskreis Rundfunk mit dem Thema "Neue Welten, neue Formate" bei den Medientagen zwar nicht. Aber aus den heimischen Schützengräben heraus (Private kontra Ö3-Chef Georg Spatt) wagte man dort zumindest einen erhellenden Blick in die USA.Weniger Pop- und Country-Sender Denn dort wurden gravierende Formatänderungen festgestellt, wie Oliver Pokorny als Sprecher der Privatrundfunkveranstalter erklärte: Die Zahl der Pop- und Country-Musiksender nahm in den letzten fünf Jahren beträchtlich ab, während Stationen mit News, Talk und Sport um 20 Prozent zugelegten. Warum? Reden ist billig und zudem erfolgreich. Dies bewies Peter Laufer, US-Experte für Talk Radio, eindrucksvoll: Mit seiner Frage, welchen Italiener er am Abend besuchen solle, riss er vor allem die weibliche Hörerschaft aus der Lethargie. Und man diskutierte eifrig über die Für und Wider der diversen Lokale. "Nicht immer sind die Hits die Hits" Arno Müller vom Sender 104,6 RTL (Berlin) pflichtete Laufer bei: "Nicht immer sind die Hits die Hits. Hits kann jeder spielen. Talks hingegen sind einzigartig." Und der Medienberater Martin Zimper, der nun dem Krone Hitradio ein wenig mehr Reichweite bescheren soll, prophezeite für das kommende Jahr ein Talk Radio in Österreich - auf Mittelwelle (um flächendeckend empfangen werden zu können): "Wir tratschen und klatschen gern." (trenk/DER STANDARD, Printausgabe, 27.9.2002)