Irak
Südafrika weist Vorwürfe von Uranexport für Irak zurück
Außenminister: "Ich kann kategorisch festhalten, dass wir es nicht getan haben"
Johannesburg - Südafrika hat am Donnerstag entschieden
Vorwürfe zurückgewiesen, es habe angereichertes Uran zur Herstellung
von Atomwaffen an den Irak geliefert. In einer Reaktion auf das Irak-
Dossier des britischen Premierministers Tony Blair - in der
afrikanische Länder als Lieferanten genannt werden - sagte der
stellvertretende südafrikanische Außenminister Aziz Pahad im
Parlament in Kapstadt: "Ich kann kategorisch festhalten, dass wir es
nicht getan haben." Er verwies dabei auch auf eine frühere Stellungnahme der
Internationalen Atomenergie-Organisation IAEO, die diese Vorwürfe
bereits als substanzlos bezeichnet habe. Darüber hinaus werde der
Irak so stark beobachtet, dass eine solche Lieferung nicht geheim
geblieben wäre, meinte Pahad.
Obwohl namentlich nicht genannt, war vor allem Südafrika nach
Blairs Erklärung ins Zentrum des Verdachts geraten. Denn anders als
etwa die übrigen großen Uranexporteure Afrikas - Namibia, Niger,
Demokratische Republik Kongo und Gabun - hatte Südafrika zu
Apartheid-Zeiten sein eigenes Atomwaffen-Programm und damit
angereichertes waffentaugliches Uran U 235.
Nach dem Fall der Rassentrennung im Jahr 1994 hat Südafrika
offiziell jedoch alle Arbeiten an dem Programm eingestellt und sich
mit Unterzeichnung des Atomwaffen-Sperrvertrags den Kontrollen der
IAEO unterworfen. Die Uran-Produktion in Südafrika (durch den Anglo
American-Konzern) und Namibia (durch die britische Rio Tinto Zinc)
unterliegt zudem strengster Überwachung.
(APA/dpa)