International
Prozess wegen Jubels über Terroranschläge in Deutschland
Gebürtiger Syrer soll außerdem Türken gefährliche Körperverletzungen zugefügt haben
Berlin - Vor einem Berliner Amtsgericht hat am
Donnerstag der Prozess gegen einen gebürtigen Syrer begonnen, der die
Anschläge auf das World Trade Center in New York bejubelt haben soll.
Der 34-jährige Angeklagte soll der Staatsanwaltschaft zufolge in
Berlin-Neukölln einen Tag nach den Anschlägen vom 11. September 2001
über die Vielzahl der Todesopfer gejubelt haben. Anschließend habe er
einen Türken angepöbelt und gefragt, ob dieser Jude oder US-Bürger
sei und ob ihm nicht gefalle, was die Araber getan hätten. Zusammen mit einem mitangeklagten Palästinenser soll der Syrer
dann auf den 33-jährigen türkischen Verkäufer eingeschlagen haben.
Den beiden Männern werden gefährliche Körperverletzung und
Beleidigung zur Last gelegt.
Die Angeklagten verweigerten zu Beginn des Prozesses die Aussage.
Ihre Verteidiger sagten, an der Auseinandersetzung sei "nichts
Politisches dran". Auch das mutmaßliche Opfer wollte sich nicht
äußern. Sein Rechtsanwalt erklärte, der Türke habe bei der Polizei
möglicherweise nicht die volle Wahrheit gesagt und müsse bei einer
Aussage vor Gericht ein Verfahren wegen falscher Verdächtigung
befürchten. Der Prozess wird am 7. Oktober mit der Vernehmung
weiterer Zeugen fortgesetzt. (APA/Reuters)