Budapest - Ungarns Außenminister Laszlo Kovacs hält einen Angriff auf den Irak auch ohne UNO-Mandat für eine bessere Option als "untätiges Warten". Einen "breiten internationalen Druck" nannte Kovacs Mittwochabend als das "beste Drehbuch", um den irakischen Präsidenten Saddam Hussein dazu zu zwingen, die Produktion von Massenvernichtungswaffen umgehend einzustellen und den angehäuften Bestand restlos zu vernichten. Aufrüstung Wie Kovacs gegenüber der ungarischen Nachrichtenagentur MTI betonte, wäre es das "schlechteste Drehbuch", würde die Welt untätig dem weiteren Aufrüsten des irakischen Diktators zusehen, bis Saddam in den Besitz von Massenvernichtungswaffen gelange, die die Menschheit weltweit bedrohten. Im Vergleich dazu wäre jede andere Lösung besser. Untätiges Warten Hinsichtlich einer militärischen Lösung verwies der ungarische Außenminister darauf, dass diese im Einvernehmen mit dem UNO-Sicherheitsrat erfolgen sollte. Doch auch eine Militäraktion ohne UNO-Mandat wäre besser als untätiges Warten auf die "tragischen Folgen eines Aufrüstens von Saddam Hussein". Sollte eine Militäraktion unumgänglich werden, würde Ungarn als Verbündeter der USA, als Mitgliedstaat der NATO und als Verfechter des Kampfes gegen den Terrorismus wissen, "wo sein Platz ist". Kovacs verwies zugleich darauf, dass es bisher keine Entscheidung über eine Militäraktion gebe und die USA auf einen neuen Beschluss des UNO-Sicherheitsrates warten. Bei verschiedenen ungarisch-amerikanischen Begegnungen sei es bisher kein Thema gewesen, was die USA im Falle einer Militäraktion gegen den Irak konkret von Ungarn erwarten würden, sagte Kovacs. (APA)