Irak
Ungarns Außenminister hält Irak-Militäraktion besser als Warten
Laszlo Kovacs versichert Bündnistreue zu Washington
Budapest - Ungarns Außenminister Laszlo Kovacs hält einen
Angriff auf den Irak auch ohne UNO-Mandat für eine bessere Option als
"untätiges Warten". Einen "breiten internationalen Druck" nannte
Kovacs Mittwochabend als das "beste Drehbuch", um den irakischen
Präsidenten Saddam Hussein dazu zu zwingen, die Produktion von
Massenvernichtungswaffen umgehend einzustellen und den angehäuften
Bestand restlos zu vernichten.
Aufrüstung
Wie Kovacs gegenüber der ungarischen
Nachrichtenagentur MTI betonte, wäre es das "schlechteste Drehbuch",
würde die Welt untätig dem weiteren Aufrüsten des irakischen
Diktators zusehen, bis Saddam in den Besitz von
Massenvernichtungswaffen gelange, die die Menschheit weltweit
bedrohten. Im Vergleich dazu wäre jede andere Lösung besser.
Untätiges Warten
Hinsichtlich einer militärischen Lösung verwies der ungarische
Außenminister darauf, dass diese im Einvernehmen mit dem
UNO-Sicherheitsrat erfolgen sollte. Doch auch eine Militäraktion ohne
UNO-Mandat wäre besser als untätiges Warten auf die "tragischen
Folgen eines Aufrüstens von Saddam Hussein".
Sollte eine
Militäraktion unumgänglich werden, würde Ungarn als Verbündeter der
USA, als Mitgliedstaat der NATO und als Verfechter des Kampfes gegen
den Terrorismus wissen, "wo sein Platz ist". Kovacs verwies zugleich
darauf, dass es bisher keine Entscheidung über eine Militäraktion
gebe und die USA auf einen neuen Beschluss des UNO-Sicherheitsrates
warten. Bei verschiedenen ungarisch-amerikanischen Begegnungen sei es
bisher kein Thema gewesen, was die USA im Falle einer Militäraktion
gegen den Irak konkret von Ungarn erwarten würden, sagte Kovacs. (APA)