Eiskappe
auf der Nordhemisphäre als Beleg für Klimawandel - "Eiszeit" begann erst vor wenigen Millionen Jahren
Redaktion
,
Paris/London - Wie auf der Erde, so hat sich auch auf
dem Mars im Laufe der Zeit das Klima gewandelt. Das ist das Ergebnis
einer Studie französischer Wissenschafter, die das
Wissenschaftsmagazin "Nature" am Donnerstag veröffentlicht.
Als Beleg für den Klimawandel auf dem Roten Planeten dienten den
Forschern neue Bilder von der bis zu 2,5 Kilometer dicken Eiskappe
auf der nördlichen Hemisphäre des Mars. Die äußerst genauen Aufnahmen der
US-Sonde Mars Global Surveyor zeigen ein Spiral-Muster von mit Rillen
durchzogenen Eisschichten. Die Forscher deuten dies als Einwirkung
von starken Winden und Sonne.
Eisdecke noch sehr jung?
Die Wissenschafter unter der Leitung von Jacques Lasker vom
Nationalen Wissenschaftszentrum (CNRS) in Paris geben den
durchschnittlichen Zuwachs der Eiskuppe mit 0,05 Zentimetern pro Jahr
an. Das würde bedeuten, dass die Eisschicht rund fünf Millionen Jahre
alt ist, was im Vergleich zum Alter des Planeten - rund viereinhalb
Milliarden Jahre - relativ jung ist.
Frühere Schätzungen waren davon ausgegangen, dass die Eisschicht
seit bis zu 35 Millionen Jahren existiert. Den Grund für die sich
wandelnden Klimabedingungen auf dem Planeten sehen die Forscher
darin, dass der Mars sehr stark um die Achse seiner Umlaufbahn
"schwingt", so dass unterschiedlich viel Sonnenlicht auf ihn fällt.
(APA)
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