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Foto: Reuters/Sukree Sukplang
Die Online-Musik-Tauschbörse KaZaA spielt mit den "Jägern der Musik-Industrie" weiterhin Katz-und-Maus. Ein Deal mit dem italienischen Internet-Provider Tiscali könnte es der Vertretung der US-Musikbranche RIAA in Europa sehr schwer machen, die Tauschbörse abzudrehen. Werbung über KaZaA Tiscali hat einen Werbevertrag mit KaZaA abgeschlossen. Die Tauschbörse wird für legale Bezahl-Dienste des Unternehmens werben. Experten gehen davon aus, dass dieser Deal die Tauschbörse wesentlich stärkt. "Think globally, act locally" Getreu dem KaZaA-Motto hat der Entwickler der Software, Sharman Networks , nun schon weltweite Büros eingerichtet. So sitzt das Unternehmen in Australien (Hauptsitz), in den USA, in Vanuatu, einer südpazifischen Insel und in den Niederlanden. Sollte es der Musik-Industrie tatsächlich gelingen in einem Land rechtliche Maßnahmen gegen KaZaA vor Gericht durch zu setzen, so könnte die P2P-Börse ihren Sitz einfach in ein anderes Land verlegen. Industrie geschockt "Ich bin schockiert, dass Tiscali glaubt eine Abmachung mit einem illegalen Service würde legale kostenpflichtige Online-Dienste bewerben", so Jay Berman, Vorsitzender der International Federation of the Phonographic Industry. "Ein solcher Deal hilft nicht legale Anwendungen ins Internet zu bringen". Im sicheren Hafen Sharman Networks kann sich momentan zum ersten Mal seit langem wirklich sicher fühlen. Neben Australien und den Niederlanden haben auch viele andere europäische Länder die amerikanischen Bestrebungen die Tauschbörse abzustellen bislang nicht mitgetragen. Auch der in den USA angekündigte "Berman-Act", der es der Industrie gestattet gegen P2P-Netzwerke vorzugehen, würde in vielen Ländern nicht zur Anwendung kommen. Damit dürfte wohl in nächster Zeit noch problemlos getauscht werden können - sehr zum Missfallen der Musik-Industrie.(red)