Telekom
CyberTron-Investor bietet für bulgarische Telekom
200 Millionen Euro für BTK - Auch türkisches Konsortium interessiert
Bulgarien will die Mehrheit am staatlichen
Telekomkonzern BTK abgeben. Eine Ausschreibung für 65 Prozent an der
BTK ist bereits im Laufen. Im Rennen sind neben einem türkischen
Konsortium von Türk Telekom und Koc Holding auch die in Wien
eingetragene Viva Ventures, eine Tochter der amerikanischen
US-Investmentgesellschaft Advent International (Boston), die laut
Homepage unter anderem auch an der insolventen Wiener CyberTron
beteiligt ist.Viva Ventures voran
Derzeit liegt die Viva Ventures mit ihrem Angebot deutlich voran.
Laut Angaben der staatliche Privatisierungsagentur bietet die Wiener
Holdinggesellschaft 200 Mill. Euro, das türkische Joint-Venture
hingegen 180 Mill. Euro an. Die Angebote sollen nun aber noch nach
einem Punktesystem mit den Kriterien Preis, Investitionen und
Beschäftigungspolitik ausgewertet werden.
Größtes Privatisierungsvorhaben der bulgarischen Regierung
Der Verkauf der Telekom gehört zu den größten
Privatisierungsvorhaben der bulgarischen Regierung von Simeon
Sakskoburggotski. Sollte die Viva Ventures den Zuschlag erhalten,
wäre dies bereits die zweite große Beteiligung eines österreichischen
Unternehmens an einem ehemals staatlichen bulgarischen Unternehmen.
In diesem Jahr wurden bereits die viertgrößte Bank des Landes,
Biochim, an die österreichische Bank Austria verkauft.
Bulgarien für Österreich interessant
Auch im Rennen um die zur Privatisierung ausgeschriebene
Bulgartabak läuft ein Konsortium unter österreichischer Führung mit.
Anfang Oktober soll die Entscheidung fallen, ob das von der
bulgarischen Regierung favorisierte bulgarisch-niederländische
Bieterkonsortium Tobacco Capital Partners/Clar Innis aus dem
Verfahren ausscheidet und ob es zu Nachverhandlungen kommt. In beiden
Fällen könnte eine internationale Bietergemeinschaft um den früheren
Austria Tabak-Chef Josef "Beppo" Mauhart und die Raiffeisen
Investment AG (RIAG) zum Zug kommen.
Die Privatisierung der BTK war bereits vor zwei Jahren in Angriff
genommen worden. Damals war sie aber kurz vor Vertragsunterzeichnung
mit dem niederländisch-griechischen Konsortium KPN-OTE aus unklaren
Gründen gescheitert. KPN-OTE hatte für 65 Prozent von BTK
einschließlich einer GSM-Lizenz 650 Mill. US-Dollar (661 Mill. Euro)
geboten.(APA)