Slowakische Kontinuita erworben - Assekuranz will bei neuer Pensionsvorsorge mitmischen - Vorstand wird aufgestockt
Redaktion
,
Pressburg - Die Wiener Städtische Gruppe expandiert weiter
im Ausland. In der Slowakei wurde nun der Lebensversicherer
Kontinuita übernommen, gab Generaldirektor Günter Geyer am
Dienstagabend vor österreichischen Journalisten in Bratislava
bekannt. Die Wiener Städtische hat von Privatpersonen rund zwei
Drittel der Aktien gekauft. Das Prämienvolumen des slowakischen
Lebensversicherers liegt bei knapp 400 Mill. slowakischen Kronen (9,4
Mill. Euro). Der Name der Versicherung soll beibehalten wurden, man
fahre in der Slowakei, wo die Städtische bereits die beiden
Versicherungen Kooperativa und Komunalna besitzt, eine
Mehrmarkenstrategie.
Pensionsvorsorge neu: Nur kleine Vorbehalte
Zur neuen staatlich geförderten "Zukunftsvorsorge" will die Städtische ein Produkt anbieten.
Zuvor müsste jedoch noch einiges geklärt werden, sagte
Geyer. Grundsätzlich beurteilt der
Städtische-Chef das Modell positiv und machbar, man werde sich
bemühen. Es gebe nur kleine Vorbehalte. Überlegt werde von der Städtischen ein Paket anzubieten, wobei zum
Altersvorsorgeprodukt eine Unfall- und Risikoversicherung als
zusätzliche Module dazukommen sollen. Noch zu klären ist nach Ansicht
Geyers bei der Zukunftsvorsorge beispielsweise ob eine
Reservenbildung möglich ist und das Versicherungsaufsichtsgesetz
gilt.
Widerstand
Problematisch aus Konsumentensicht könnte auch werden, dass die
Kapitalgarantie nur für den Fall der Verrentung gelten soll. Bei dem
festgeschriebenen 60-prozentigen Aktienanteil sei auch noch nicht
klar, ob bei eventuellen Kursverlusten dieser Anteil wieder
aufgestockt werden müsse oder nicht. Einen Widerspruch sieht Geyer im neuen Modell der staatlich geförderten Altersvorsorge auch darin, dass die bisherigen
geförderten Instrumente zur Altersvorsorge wie etwa
Pensionszusatzversicherung oder Pensionsinvestmentfonds (PIF) in das
neue System übergeleitet werden sollen, gleichzeitig jedoch etwa der
PIF als Verrentungsoption für die Zukunftsvorsorge genannt wird.
Stabile Dividende
Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT)
und die Dividende für Vorzugsaktionäre sollen heuer stabil gehalten werden, kündigte
Geyer weiter an. 2001 lag das EGT bei rund 20 Mill.
Euro, die Vorzugsdividende bei 2,20 Euro je Aktie. Um 80 Mill. Euro nach oben revidiert wurden die Pläne für die
abgegrenzten Prämien, die 2002 in der AG 1,55 Mrd. Euro erreichen
sollten. 2001 hatte die Städtische AG hier einen Zuwachs um 3,3
Prozent auf 1,498 Mrd. Euro erzielt. Beibehalten werden soll auch das
strenge Niederstwertprinzip. Die Belastungen aus der Hochwasserkatastrophe in Österreich
bezifferte Geyer mit 40 bis 50 Mill. Euro, in Tschechien seien es
derzeit 8,5 Mrd. Kronen (281 Mill. Euro). Auf Grund des Hochwassers
wird in Österreich für 2002 mit einem Anstieg der gesamten
Versicherungsleistungen in Schaden/Unfall um mehr als 10 Prozent
gerechnet.
Brandstetter neu im Vorstand
Ab 1. Jänner stockt die Städtische ihren Vorstand von derzeit sechs auf sieben Mitglieder auf. Christian Brandstetter (39) wird neu in das Führungsgremium einziehen
Verantwortlich wird Brandstetter vor
allem für den weiteren Ausbau der Wiener Städtischen außerhalb
Österreichs sein. Brandstetter ist seit Oktober 1998 im internationalen Bereich der
Wiener Städtischen tätig. Von 1992 bis 1998 war der gebürtige
Oberösterreicher in der Allianz Elementar Versicherungs AG in
verschiedenen Managementfunktionen tätig. (APA)
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