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Der steirische SP-Chef Voves will den steirischen Slowenen nicht mehr Rechte zugestehen

Foto: APA/Franz Pammer
Graz - Seit 1955 warten die steirischen Slowenen darauf, als Volksgruppe in Österreich anerkannt zu werden. Nach einem am Dienstag im steirischen Landtag vorgelegten Bericht, rückt diese Anerkennung einmal mehr in weite Ferne. Die Regierung sieht keine Notwendigkeit, neben den Kärntner Slowenen auch die Existenz steirischer Slowenen offiziell zu bestätigen. Dabei gab es in den letzten Jahren positive Signale. Seit 1996 wurde auf Initiative der Landes-Grünen und des Liberalen Forums die Frage im Ausschuss für Verfassung und Verwaltungsreform von allen Fraktionen behandelt. Für die Grünen-Abgeordnete Edith Zitz war das eine Phase, "in der etwas weiterging, weil sich die Politik erstmals dem Thema stellte". Im Vorjahr besuchte Landeshauptfrau Waltraud Klasnic (VP) dann das südsteirische "Pavelhaus" des "Artikel-7-Vereins", der für die in der Verfassung verankerten Rechte der Volksgruppe eintritt. Ein Besuch, der für den Obmann des Vereins, Michael Petrowitsch "symbolischen Wert" hatte. Umso enttäuschender ist für Petrowitsch der Bericht des Landes, denn er verhindere, dass zwei steirische Slowenen mit Sitz und Stimmrecht im Volksgruppenbeirat vertreten sind. Petrowitsch bedauert: "Die Steiermark vergibt die einmalige Chance, ihre zweite kulturelle Identität zu begreifen." Der steirische SP-Chef Franz Voves, der bisher zur Slowenen-Frage schwieg, meinte zum STANDARD: "Eine slowenische Volksgruppe im Beirat reicht. Es nützt den Slowenen mehr, wenn sie sich zusammenschließen." (cms/DER STANDARD, Printausgabe, 25.9.2002)