Sport
Golf: Weiter Ärger um Augusta - Boykott möglich
Masters-Ausrichter sperrt sich gegen weibliche Mitglieder
Augusta/Georgia - Golfprofi John Daly schließt
einen Boykott des traditionellen Masters in Augusta nicht aus. "Ein
Spielerstreik ist nicht unmöglich", erklärte der US-Amerikaner. Ohne
Aushängeschild Tiger Woods mache eine Kampagne aber keinen Sinn. Hintergrund ist die laufende Debatte um die Aufnahme weiblicher
Mitglieder in den elitären Augusta National Golf Club, der das
Prestige trächtige Major-Turnier im April durchführt. Während
Klubpräsident Hootie Johnson die Zulassung von Frauen nicht
grundsätzlich ablehnt, wehren sich zahlreiche Hardliner mit aller
Macht dagegen.
US-Golferinnen üben Druck auf den Ausrüster ("Nike") von Tiger Woods aus,
um den Superstar für ihr Anliegen zu gewinnen. Woods hat als Sohn
eines Afroamerikaners und einer Thailänderin in einer von Weißen
geprägten Sportart hinreichend Erfahrungen mit Außenseiterrollen
gemacht.
Neben Daly haben auch zahlreiche Sponsoren sowie der
Fernsehsender CBS ihrer Unzufriedenheit Luft gemacht. Der traditionalistische
Elitezirkel zeigte sich davon allerdings wenig beeindruckt und
kündigte an, das Turnier im Notfall werbefrei durchzuführen und die
Übertragungsrechte an eine Pay-TV-Station zu verkaufen. (APA/SIZ)