Die europäische Telekom-Betreiber werden in Zukunft große Teile ihres Geschäftes an spezialisierte Dienstleister auslagern und somit ihre breiten Strukturen aufgeben. Zentrale Geschäftsbereiche vom Callcenter über IT-Technik und Verrechnungssystemen bis hin zu Netzwerken werden schon bald an Subunternehmen vergeben werden, geht aus einer aktuellen Studie "Outsourcing-Trends in der europäischen Telekommunikationsindustrie" des Beratungsunternehmens Booz Allen Hamilton hervor. Dabei wurden 40 Interviews mit führenden Mitarbeitern von internationalen Telekom-Betreibern geführt. Intensiv 90 Prozent der Telekom-Unternehmen denken bereits jetzt intensiv über Outsourcing nach, bei den Markführern sind es derzeit 22 Prozent. Dramatische Veränderung am Mark führen zu dieser aktuellen Entwicklung. "Die derzeitige Kombination von zunehmender Marktsättigung, steigender Komplexität des Geschäfts und veränderte Nachfrage bei gleichzeitig massivem Druck der Kapitalmärkte zwingt die Unternehmen zum Handeln", beschreibt Christian Fongern, Vizepräsident bei Booz Allen Hamilton in Österreich, die jüngste Entwicklung auf dem Telekommunikationsmarkt. Spezialisierte Dienstleister um 20 Prozent billiger Die Reduktion der Kosten sei das wichtigste Ziel der Bestrebungen. 35 Prozent der Telcos begründeten ihre Auslagerungsaktivitäten mit Kostenersparnis. "Nach unseren Berechnungen bieten spezialisierte Dienstleister vergleichbare Services um 20 Prozent billiger an", erklärt Fongern weiter. Durch eine gesteigerte Flexibilität können sich Telcos dann auf ihre strategischen Schwerpunkte konzentrieren, hieß es. "Sofern es nicht bereits geschehen ist, werden die Konzerne zunächst die IT-Support-Systeme wie Desktop-Support, Finanzsysteme, Lohn- und Gehaltsabrechnungssysteme und Logistik-Applikationen auslagern", so der Telekom-Experte weiter. (APA)