Deutschland
Die politische Landschaft in Deutschland nach der Bundestagswahl
Die Ergebnisse der Wahl nach Bundesländern
Berlin - Teils sehr unterschiedliches Wahlverhalten in
den deutschen Bundesländern hat am Sonntag schließlich doch noch zu
einer knappen Mehrheit für die Fortsetzung der rot-grünen Regierung
auf Bundesebene geführt. Im Folgenden ein Überblick nach
Bundesländern: BADEN-WÜRTTEMBERG: Die CDU ist der klare Wahlsieger. Nach ihren
herben Verlusten bei der Wahl 1998 steigerte sie sich von 37,8 auf
auf 42,8 Prozent. Die SPD rutschte von 35,6 auf 33,5 Prozent. Die
Liberalen sackten in ihrem Stammland 8,8 Prozent auf 7,8 Prozent. Die
Grünen verbesserten sich von 9,2 auf 11,4 Prozent.
BAYERN: Die CSU legte zweistellig zu und erzielte mit 58,6 Prozent
ihr drittbestes Ergebnis. Nur 1976 und 1983 lag sie noch besser. Die
CSU liegt damit auch im bundesweiten Gesamt- Ergebnis mit 9,0 Prozent
noch vor den Grünen mit deren 8,6 Prozent. Die bayerische SPD sackte
um 8,3 Prozent auf 26,1 Prozent, ihr schlechtestes Ergebnis seit
1953. Die Grünen verbesserten sich um 1,7 Punkte auf 7,6 Prozent, die
FDP verlor 0,6 Punkte auf 4,5 Prozent.
BRANDENBURG: Beide Landtags-Koalitionspartner SPD und CDU legten
zu. Die SPD gewann 3,5 Punkte und wurde mit 46,35 Prozent erneut
stärkste Partei. Die CDU steigerte sich um 1,5 Punkte auf 22,3
Prozent. Die PDS lag mit 17,2 Prozent um 3,1 Punkte hinter dem
Ergebnis von 1998.
BERLIN: Acht Monate nach seinem Start hat der rot-rote Senat an
Wählergunst eingebüßt. Die Stimmenverluste gingen vor allem auf das
Konto der PDS, die zwei Punkte verlor und in ihrer ihrer bisherigen
Hochburg erstmals nicht drei Direktmandate erringen konnte. Die SPD
blieb verlor 1,2 Punkte auf 36,6 Prozent. Im Ostteil der Stadt
verdrängte sie die PDS von Platz 1. Die oppositionellen Grünen legten
um 3,3 Punkte zu auf 14,6 Prozent und gewannen ihr bundesweit erstes
Direktmandat. CDU und FDP gewannen 2,2 und 1,7 Punkte dazu.
BREMEN: In der traditionellen SPD-Hochburg erlitt die Partei
leichte Verluste, kamen aber dennoch auf 48,6 Prozent. Die CDU errang
24,5 Prozent. Die Grünen überraschten mit 15 Prozent. Die FDP
verbesserte sich leicht auf 6,7 Prozent, die PDS stagnierte bei 2,3
Prozent.
HAMBURG: Ein Jahr nach ihrem Machtverlust in der Stadt wurde
Rot-Grün mit Abstand stärkste politische Kraft. Der
Grünen-Landesverband GAL war der große Sieger des Wahlabends. Er
legte 5,4 Punkte zu auf das Rekord-Ergebnis von 16,2 Prozent. Die SPD
verlor 3,7 Punkte auf 42,0 Prozent, gewann aber alle sechs Wahlkreise
souverän. Dagegen büßte die CDU gegen den Bundestrend 1,9 Punkte ein
auf 28,1 Prozent. Die mitregierende Schill-Partei kam auf 4,2
Prozent. Die FDP als kleinster Regierungspartner legte 0,3 Punkte zu
auf 6,8 Prozent.
HESSEN: Im CDU/FDP-regierten Hessen legten CDU, Grüne und FDP zu.
Die SPD verlor Stimmen, aber weniger als im Bundesschnitt, und die
Partei blieb stärkste Kraft. Die CDU gewann 2,4 Punkte auf 37,1
Prozent. Die SPD büßte 1,9 Punkte ein auf 39,7 Prozent. Die Grünen
legten 2,5 Punkte zu auf 10,7 Prozent, die FDP 0,3 Punkte auf 8,2
Prozent.
MECKLENBURG-VORPOMMERN: Die SPD steigerte sich um 7,4 Punkte auf
42,7 Prozent und wurde erneut stärkste Kraft. Die CDU gewann 1 Punkt
auf 30,3 Prozent. Die PDS verlor mehr als 7 Punkte auf 16,3 Prozent.
Die Liberalen verdoppelten ihr Ergebnis auf 5,4 Prozent. Die Grünen
landeten mit minimalen Zugewinnen abgeschlagen bei 3,3 Prozent.
NIEDERSACHSEN: Das Heimatland von Kanzler Gerhard Schröder ist das
einzige Bundesland mit einer SPD-Alleinregierung. Die SPD blieb trotz
leichter Verluste mit 47,8 Prozent klar stärkste Partei. Die CDU kam
auf 34,5 Prozent. Die Grünen erzielten 7,3 und die FDP 7,1 Prozent.
NORDRHEIN-WESTFALEN: Die SPD behauptete trotz deutlicher Verluste
die herausragende Position in ihrem Stammland. Sie verlor 3,9 Punkte
auf 43,0 Prozent. Die CDU verbesserte sich um 1,3 Punkte auf 35,1
Prozent. Die FDP verteidigte mit einem Plus von 2 Punkten auf 9,3
Prozent ihren dritten Platz. Die Grünen steigerten sich um 2 Punkte
auf 8,9 Prozent. Trotz der mutmaßlichen Korruptionsskandale in Köln
und Wuppertal blieb die SPD in beiden Städten stärkste Kraft. Auch
das Ruhrgebiet war trotz Einbußen erneut fest in SPD-Hand.
RHEINLAND-PFALZ: Die CDU legte 1,1 Punkte zu auf 40,2 Prozent und
löste die SPD als stärkste Kraft ab. Die SPD büßte 3,1 Punkte ein auf
38,2 Prozent. Die FDP legte 2,2 Punkte zu auf 9,3 Prozent. Die Grünen
verbesserten sich um mit 1,8 Punkte auf 7,9 Prozent.
SAARLAND: In dem CDU-regierten Bundesland blieb die SPD trotz
eines Minus von 6,4 Punkten auf 46 Prozent stärkste Partei. Die CDU
gewann 3,2 Punkte auf 35 Prozent. Die Grünen gewannen 2,1 Punkte auf
7,6 Prozent. Die FDP verbesserte sich um 0,4 Punkte auf 1,4 Prozent.
SACHSEN: Die CDU wurde mit einem Plus von 0,9 Punkten auf 33,6
Prozent knapp stärkste Partei und erzielte das beste Ergebnis der
Union in Ostdeutschland. Die SPD landete mit einem Plus von 4,2
Punkten auf 33,3 Prozent hauchdünn hinter der Union. Die PDS verlor
3,8 Punkte auf 16,2 Prozent. Die FDP steigerte sich um 3,6 Punkte auf
7,3 Prozent. Die Grünen gewannen 0,2 Punkte auf 4,6 Prozent.
SACHSEN-ANHALT: Klarer Sieger ist die SPD mit einem Zugewinn von
5,1 Punkten auf 43,2 Prozent. Die CDU steigert sich um 1,9 Punkte auf
29,1 Prozent, die FDP um 3,5 Punkte auf 7,6 Prozent. Die Grünen
legten 0,1 Punkte zu auf 3,4 Prozent. Die PDS stürzte um 6,3 Punkte
auf 14,4 Prozent. Bei der Landtagswahl im April war die SPD mit nur
20 Prozent abgewählt worden. Seither regieren CDU und FDP.
SCHLESWIG-HOLSTEIN: Die SPD behauptete sich trotz eines Minus von
2,5 Punkten auf 42,9 Prozent als stärkste Partei. Die CDU stieg um
0,3 Punkte auf 36,0 Prozent. Die Grünen gewannen 2,9 Punkte auf 9,4
Prozent. Die FDP verbesserte sich um 0,4 Punkte auf 8,0 Prozent.
THÜRINGEN: Die SPD wurde mit einem Zugewinn um 5,4 Punkte auf 39,9
Prozent erneut stärkste Kraft. Die CDU verbesserte sich um 0,5 Punkte
auf 29,4 Prozent. CDU-Ministerpräsident Bernhard Vogel hatte auf
Platz eins gehofft. Die PDS brach von 21 auf 17 Prozent ein. (APA/dpa)